Projektzirkus in Hellingen Wer möchte nicht gern Zauberer sein?

Kurt Lautensack

Als Kind einmal Clown, Zauberer, Seiltänzer oder Fakir sein? Die Grundschule Hellingen hat mit einem Projektzirkus ihren Mädchen und Jungen diese Chance geboten.

 
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So ein Projektzirkus ist spannend. Seit Mittwoch waren die Mädchen und Jungen der Grundschule Hellingen voller Eifer bei der Sache mit André Sperlich und seinem 1. Ostdeutschen Projektzirkus. Am heutigen Samstag ab 10 Uhr ist nach dem gestrigen späten Nachmittag eine weitere Vorstellung im Zelt am Sportplatz geplant. Bereits zur Generalprobe erwiesen sich die Schulkinder als kleine Zirkuskünstler – ob als Clown, Seiltänzer, Trapezkünstler, Zauberer, Fakir oder Feuerschlucker. Das wunderbare an diesem Projektzirkus ist, dass er alle Schülerinnen und Schüler von der ersten bis vierten Klasse einbezieht.

Die Begeisterung war wie bereits in den vorangegangenen Übungsstunden groß. Wer gerade nicht aktiv in der Manege sein Talent bewies, der fieberte so lange in der Zuschauerrolle mit. Denn wenn die Mitschüler am Trapez unter der Zirkuskuppel schweben oder auf dem Hexenbesen im Zirkusrund schwirren, dann schaut man gerne zu. Mut und Geschick, Beweglichkeit und Koordination waren bei diesen Vorstellungen verlangt, wenn es galt, seine Rolle richtig auszufüllen. Damit sich jedes Kind auf seine Aufgabe vorbereiten konnte, waren verschiedene Gruppen vorgesehen (Akrobatik, Clowns, Seiltänzer etc.) für die sie sich entscheiden konnten. Natürlich schauten die Trainer bei der Auswahl für die besonders schwierigen Übungen wie am Trapez besonders genau hin und entschieden über die Rollenverteilung.

Drittklässler Lennart aus Ummerstadt probierte sich als Clown aus, während sich Henry aus der ersten Klasse als guter Akrobat zeigte. Nana (2. Klasse) aus Heldburg und Marie (1. Klasse) aus Albingshausen balancierten auf dem Seil und Artur (4. Klasse) aus Schweickershausen hatte keine Angst, sich auf ein Scherbenbett zu legen. Als es ans Zaubern ging, da meinte der große Zauberer-Lehrmeister, weil es nicht gleich klappte, „Da fehlt mir noch ein wenig mehr Magie“, und plötzlich konnten die Schüler mit ihm gemeinsam aus dem Zauberkasten eine Taube oder ein Kaninchen hervorzaubern. Es brauchte dazu eben den passenden Spruch.

Für das Projektteam um André Sperlich geht es einerseits darum, die Kinder für den Zirkus zu begeistern und andererseits um den Erhalt einer jahrhundertalten Tradition. Dabei legt Sperlich wert darauf, der 1. Ostdeutsche Projektzirkus zu sein, der deutschlandweit unterwegs ist. Circa 40 Wochen im Jahr sei er mit seinen Teams und seinem Wagentross unterwegs. Zeitgleich fand ein solches Projekt in Schönbrunn statt. Elf Trainerinnen und Trainer gehörten zum Team, das in Hellingen gastierte. Die Bedingungen in Hellingen bezeichnete Sperlich als ideal.

Viele fleißige Helfer

Bereits 2018 hatte ein Projektzirkus an der Grundschule Hellingen gastiert. „Im vorigen Jahr hat es nicht geklappt“, sagte Schulleiterin Silvia Wachenschwanz. Zusammen mit ihrem Team möchte sie ein solches Projekt alle vier Jahre durchführen, sodass jedes Kind in seiner Grundschulzeit dieses Vergnügen hat. Auch für die Schule steckte viel Arbeit in diesem Projekt. Doch wozu gibt es fleißige Helfer? 30 Väter von Grundschulkindern haben beim Aufbau tüchtig mitangepackt und in einer Stunde und 20 Minuten stand des Zelt. Die Schulleiterin dankte allen Helfern und dem Sportverein, der Sportlerheim und Sportanlage kostenlos zur Verfügung stellte.

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