Prinzenpaar in Vacha gekürt Närrisches Gewimmel unter freiem Himmel

Lutz Rommel
Die neue, närrische Herrschaft von Vacha: Prinzessin Lavinia I. (Lavinia Banz) und Prinz Dominik I. (Dominik Ritz) Foto: Lutz Rommel

Das hat die Vächer Narrenwelt so noch nicht erlebt: Prinzenkürung unter freiem Himmel. Eine Premiere, die notgedrungen vor, statt im Vachwerk über die Bühne ging – Corona lässt eben grüßen.

 
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Vacha - Viele Absagen ihrer Veranstaltungen hatten die Jecken vom Carneval Club Vacha (CCV) in jüngster Zeit zähneknirschend hinnehmen müssen. Auch die erste Freiluftprinzenkürung stand am Wochenende durchaus auf der Kippe: Steigende Coronazahlen und fieser Nieselregen sorgten für reichlich Anspannung. Letztlich verzogen sich die letzten nassen Tropfen von oben gerade noch rechtzeitig und wichen dem erfrischenden Schlachtruf „Vach’ Helau“ aus den Kehlen der Narren.

Der Outdoor-Prinzenkürung machte sogar die „Tagesschau“ in der Berichterstattung ihre Aufwartung und hatte eigens einen Korrespondenten an den Werrastrand geschickt, der über die News aus der Region rund um den Oechsenberg berichtete. Auch wenn das Ganze nur ein Programmpunkt der Veranstaltung war, so verbreitete er doch erheblich frischen Wind, welcher die Faschingsstimmung sprunghaft belebte.

Bald schon waren aber die Augen auf die Attraktion des Abends gerichtet: Wer würde wohl das Prinzenpaar sein, welches als erstes in der Geschichte des Vächer Karnevals unter freiem Himmel gekürt wird? Die Überraschung aller war durchaus groß: Prinzessin Lavinia I. (Lavinia Banz) und Prinz Dominik I. (Dominik Ritz) präsentierten sich unter Beifallsstürmen dem närrischen Volk, um in der neuen Saison die Regentschaft zu übernehmen. Mindestens ein Sternlein lugte dabei freudig durch die dichte Wolkendecke und erhellte die Prinzenkürung von oben.

Nach der Antrittsrede und dem obligatorischen Tänzchen des neuen Prinzenpaares übergaben Bürgermeister Martin Müller und seine Ehefrau Ariane als deren Vorgänger das Buch der Prinzenpaare an Lavinia I. und Prinz Dominik I. und wünschten für die fünfte Jahreszeit das Allerbeste. Trotz des ungewohnten Kürungsorts herrschte prächtige Stimmung bei den anwesenden Narren und Narrelesen, die sich diese einmalige Veranstaltung nicht entgehen ließen.

Nun hoffen die Mitglieder des CCV, dass dieses recht außergewöhnliche Freiluftevent die Ausnahme bleiben möge – denn der Aufwand war doch immens. Aber: Lieber so, als gar nicht, meinte auch CCV-Präsident Christian Seibt. Die Leute hat es erfreut, aber zum richtigen Karneval im kommenden Jahr sollten die Veranstaltungen dann besser unter dem schützenden Dach des Vachwerks stattfinden, als draußen davor, befand der Jeckenchef.

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