Primus in Südthüringen Schmalkalden brilliert am Arbeitsmarkt

Thomas Heigl
Vielen Menschen bleibt der Gang zum Arbeitsamt erspart. Foto: picture alliance / dpa/Sebastian Kahnert

Meister nach Prozenten: Schmalkalden hatte im März mit 3,7 Prozent die günstigste Arbeitslosenquote in Südwestthüringen.

 
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Erdrutschartige Bewegungen am Arbeitsmarkt binnen Jahresfrist: Die Zahl der Menschen ohne Job hat sich im Raum Schmalkalden gegenüber März 2021 um 27 Prozent reduziert. Das war die mit Abstand beste Entwicklung aller acht Dienststellen zwischen Sonneberg und Eisenach. Damit hat Schmalkalden auch die Spitzenposition übernommen, nach der günstigsten Quote geordnet. Zu Meiningen (4,2) , das sich mit zwei anderen Dienststellen den dritten Platz teil, ist schon etwas mehr Luft. Lediglich Hildburghausen (3,8), folgt auf Tuchfühlung. Aktuell sind 1014 Menschen, die im Altkreis Schmalkalden leben, arbeitslos gemeldet. Die meisten von ihnen sind männlichen Geschlechtes.

Überraschenderweise müssen vergleichsweise viele junge Menschen stempeln gehen. Fast zehn Prozent der Erwerbslosen sind jünger als 25 Jahre. Eine große Gruppe der bei den Arbeitsbehörden Gemeldeten hat jedoch die 50 überschritten. 29 Prozent der Arbeitslosen befinden sich in der finalen Phase des Berufsleben. Sie sind 55 Jahre oder älter, haben den Ruhestand in Sicht. Rein rechnerisch sind die Chancen auf einen neuen Job sehr passabel. Laut Arbeitsagentur sind 663 freie Stellen zu besetzen, einige weniger als im Februar dieses Jahres. Inwieweit die Erwerbslosen für die offenen Stellen in Frage kommen, geht aus der Statistik nicht hervor.

462 Frauen und Männer erhalten derzeit klassisches Arbeitslosengeld. Sie sind folglich noch nicht zu lange aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden. Die Erinnerungen an den betrieblichen Alltag sind also recht frisch. Gegenüber dem Vormonat hat sich dese Gruppe deutlich gelichtet. Eine Reihe von ihnen hat einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben.

Schwieriger ist es für die Menschen, die schon länger im Wartesaal sitzen und von Arbeitslosengeld II leben müssen. Es sind 313 Männer und 239 Frauen. Immerhin haben zwei Dutzend Hartz-IV-Empfänger seit Februar das berufliche Comeback geschafft. 13 haben Qualifikationsmaßnahmen begonnen.

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