Politische Einflüsse wirken sich aus Ansturm auf Schmalkalder Holz

Thomas Heigl
Käferholz im Schmalkalder Wald Foto: Privat/Privat

Unter dem Eindruck des Ukraine-Krise und der Verteuerung von Öl und Gas gewinnt das Erdöl der Region erheblich an Bedeutung. Das Interesse an Holz ist in den vergangenen Monaten erheblich gestiegen.

 
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„Wir haben Dutzende Leute pro Woche am Telefon, die Nachfrage ist riesig. Darunter sind auffallend viele Kunden aus ganz Südthüringen, längst nicht nur Einheimische“, sagte der Schmalkalder Forstamtsleiter Dominik Hessenmöller. „So berichten es auch unsere Revierförster.“

Die allermeisten Interessenten begehrten Buche. Fichte sei als Brennholz weniger gefragt. Das sei ein Problem. „Wir versuchen, den Kunden trotzdem Fichtenholz zu verkaufen“, so Hessenmöller der vom Produkt „Industrieholz“ spricht. Wegen Stürmen, Dürre und Borkenkäfer sei viel Fichtenholz, auch aus dem schlechteren Sortiment, angefallen, das verwertet werden sollte.

Die Waldwirtschaft habe ihre Ressourcen in den vergangenen Jahren gebündelt. Die Forstdienstleister hätten ihre Erntekapazitäten vor allem auf die Fichte gerichtet, um die Ausbreitung der Käfer einzudämmen. Vor diesem Hintergrund sei der Einschlag von Buchenholz erheblich gesunken. Dieser Trend sei nicht nur in Schmalkalden zu beobachten. „Anderswo ist der Laubholzanteil zudem größer als bei uns, teils erheblich größer“, so der Forstamtsleiter.

Doch für die hohe Nachfrage in Schmalkalden gibt es auch andere Ursachen. In anderen Regionen, auch in Südthüringen, wird wegen Umweltzertifizierungen weniger Holz gemacht oder gar keines mehr gehauen. Der Einschlagsstopp ist umstritten.

Nichtsdestotrotz ist in der Region viel Holz vorhanden. Bei der Forstplanung für Brotterode-Trusetal etwa stellte sich heraus, dass der Buchenholzeinschlag gegenüber der Planung vier Jahre im Rückstand ist.

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