Pleßläufer flott unterwegs Ohne Fehl und Tadel

Gert Hellmann
Mit einer bärenstarken Leistung wartete die erst elfjährige Mara Reichel beim Pleßlauf über sechs Kilometer auf. Foto: Heiko Matz/Heiko Matz

Oskar Wilhelm hält Anschluss bei den Männern

 
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Breitungen -

Nachdem das Team von Vereinschef Jan Matthes trotz pandemiebedingter Auflagen bereits vor Wochen den Pleß-Berglauf organisiert hatte, wickelten die rührigen Macher auch die 18. Auflage ihres ältesten Wettbewerbs ohne Fehl und Tadel ab. 168 Läuferinnen und Läufer dankten es ihnen mit großer Lauf-Freude und teils beachtlichen Leistungen. „Ich bin heute früh 200 Kilometer gefahren, um hier starten zu können“, sagt Tim Dally, nachdem er als Erster der 40 Starter auf der 30-Kilometer-Strecke die Ziellinie nach einer Laufzeit von 2:01:47 Stunden passiert hatte. „Die Strecke ist mit siebenhundert Höhenmetern nicht allzu anspruchsvoll, passt jedoch in mein derzeitiges Training für die deutsche Meisterschaft beim Südthüringen Trail über 65 Kilometer in drei Wochen“, erklärt der 36-jährige Ingenieur aus Siegen seine Präsenz am „nur“ 646 Meter hohen Pleß.

Dessen Plateau mussten die Teilnehmer auf der Königsdistanz allerdings zweimal erlaufen. Der starken Leistung des erfolgreichen Hochgebirgsläufer (Zweiter beim Liechtenstein-Marathon) am nächsten kam Marcus Waitz vom Schmalkalder LV mit einem Rückstand von gut 13 Minuten. Michael Reich vom WSV Steinbach (2:17:50 h) auf Platz vier musste den Bronzerang Armin Gotsch (2:16:53 h/VfL Ostheim) überlassen.

Vielleicht noch stärker einzuschätzen als Tim Dallys Leistung ist die von Kristin Hempel. Viermal ist die Läuferin vom USV Erfurt im Pleß-Areal gestartet, viermal hat sie gewonnen. Eine Überraschung ist deshalb der jüngste Erfolg der Prozess-Beauftragten am Sozialgericht in einer Laufzeit von 2:23:05 Stunden nicht. Die 38-jährige Mutter von zwei Kindern hat schon sowohl den Marathon als auch den Supermarathon beim Rennsteiglauf gewonnen. Die Plätze zwei und drei unter den sechs Frauen auf dem langen Kanten sicherten sich die 50-jährige Catrin Schwertfeger (3:21:35 h) und Franziska Söffner vom SV Metzels.

Ansprechend war auch die Ziel-Zeit von 1:23:21 Stunden für Christoph Weigel, mit der der promovierte Wissenschaftler der TU Ilmenau das Rennen über die Halbmarathondistanz gewann. „Nachdem ich voriges Jahr hier Zweiter geworden war, habe ich mir diesmal den Lauf anders eingeteilt“, erklärt der 34-jährige Athlet vom Rennsteiglaufverein. Tobias Kaufhold aus Faulungen (1:37:05 h) und Sascha Bertram (1:39:33 h) vom Rennsteiglaufverein belegten die weiteren Podestplätze. Matthias Stützer vom SV Diedorf wurde Vierter (1:39:56 h).

Die Damen-Konkurrenz auf den 21 Kilometern mit 440 Höhenmetern wurde nach einer Laufzeit von 1:45:46 h einmal mehr von Anna-Lena Klee aus Ostheim dominiert. „Ich liebe die freundliche Atmosphäre, sowohl hier beim Pleßlauf als auch beim Werratal-Triathlon“, erzählt die 37-jährige Athletin aus der bayerischen Rhön, die beide Wettbewerbe schon mehrfach gewann. Das zeitaufwendige Triathlon-Training stemmt die Aldi-Mitarbeiterin und Mutter zweier Töchter mit striktem, diszipliniertem Tagesablauf. Freuen über ihren zweiten Platz konnte sich Anja Stegmann vom Lauftreff Altensteiner Park nach einer Laufzeit von 2:08:45 Stunden. Dritte wurde Bettina Carl (2:24:07 h) vom Meininger Mountainbike-Club.

Einen knallharten Dreikampf um den Sieg beim 10-Kilometer-Rennen lieferten sich der für den WSV Oberhof startende Eisenacher Stefan Zimmermann, Tim Scholtysek vom PSV Meiningen und Lukas Wieseke vom Rennsteiglaufverein. Nach mehreren Führungswechseln setzte sich der Routinier aus der Wartburgstadt auf den letzten hundert Metern nach einer Laufzeit von 43:53 Minuten mit nur fünf Sekunden Vorsprung vor dem Junior aus Herpf durch. Der 17-jährige Lukas Wieseke aus dem Grabfeld musste seinen Attacken an den Anstiegen Tribut zollen und belegte mit 16 Sekunden Rückstand auf Scholtysek den Bronzeplatz. Thomas Schmidt vom Rennsteiglaufverein auf Platz vier (46:21) unterstrich, dass man auch mit 55 Jahren noch richtig schnell laufen kann. Achtbar die Leistung des Bad Liebensteiner Volleyballers Alexander Unger (48:05 min) auf Platz fünf und die von Ronald Kammler vom Klingser SV, der Zehnter wurde. Susanne Haßmüller und Ellen Enders (SC Ostheim) nutzten den Zehner am Pleß als Vorbereitung auf die deutsche Berglaufmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen. Beide wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Fitnesstrainerin Susanne Haßmüller siegte nach einer Laufzeit von 47:11 Minuten vor ihrer Vereinskameradin (48:58). Den 3. Rang erlief sich Juliane Witter aus Haindorf.

Mit nur 14 Teilnehmern eher spärlich besetzt war das Rennen über sechs Kilometer. Herausragend dabei allerdings die Leistungen der elfjährigen Mara Reichel vom 1. TSV Bad Salzungen und ihres ein Jahr jüngeren Vereinskameraden Oskar Wilhelm. Der Schüler aus Stadtlengsfeld wurde in 28:24 Minuten Vierter hinter dem Sieger Christian Fricke (27:32 min) aus Karlsfeld, Tino Schumacher aus Eisenach (27:40) und dem Allrounder Fredy Walch vom Rhöner WSV (28:20). Mara Reichel gewann mit ihrer Laufzeit von 33:46 Minuten die Damen-Konkurrenz.

Freuen durften sich die Veranstalter auch über das mit 25 Frauen und elf Männern besetzte Starterfeld des Nordic-Walking-Wettbewerbs über 10 Kilometer. Noch einmal Beifall und Freude kam im Zielbereich auf, als die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Breitunger Engel-Apotheke in ihren roten T-Shirts geschlossen die Ziellinie passierten und hernach als teilnehmerstärkstes Team geehrt wurden.

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