Pfarrstelle wieder besetzt Neuer Pfarrer fühlt sich hier „wie im Urlaub“

Karl-Wolfgang Fleißig
In der St.-Veits-Kirche in Crock wird Martin Goetzki als Pfarrers eingeführt. Foto: Karl-Wolfgang Fleißig

Martin Goetzki heißt der neue Pfarrer des Kirchspiels Crock und Veilsdorf. Eingeführt wurde er am Sonntag vom amtierenden Superintendenten Hartwig Dede.

 
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Crock - Festlich mit Blumen geschmückt war am vergangenen Sonntag die St.-Veits-Kirche in Crock. Hier wurde am Nachmittag Pfarrer Martin Goetzki als neuer Pfarrer für das Kirchspiel Crock und Veilsdorf eingeführt. Die Einsegnung des neuen Pfarrers nahm der amtierende Superintendent des Kirchenkreises Hildburghausen-Eisfeld, Pfarrer Hartwig Dede, vor.

Nach dem Einzug der beiden Pfarrer und der Gemeindekirchenräte begrüßte der Superintendent die Teilnehmer des Gottesdienstes aus Veilsdorf und Crock sowie die Familie von Pfarrer Goetzki. „Wenn am kommenden Sonntag Erntedankfest gefeiert wird, dann können wir jetzt auch so eine Art Ernte einfahren“, meinte Pfarrer Hartwig Dede mit Blick darauf, dass nun für das Pfarramt Crock mit den Gemeinden Crock und Oberwind sowie Veilsdorf mit Schackendorf die Zeit ohne Pfarrer vorbei ist. „Schön, dass Sie den Weg zu uns gefunden haben“, gingen seine Worte in Richtung des neuen Pfarrers.

Elisabeth Munzert vom Crocker Gemeindekirchenrat verlas die Urkunde, in der Pfarrer Goetzki mit Wirkung vom 1. September 2021 die Pfarrstelle in Crock übertragen wird, die vom Landesbischof der evangelischen Kirche Mitteldeutschland Friedrich Kramer unterzeichnet ist.

Auf die Frage des Superintendenten, ob er bereit sei, den Dienst eines Pfarrers in den Gemeinden Crock und Veilsdorf zu übernehmen, mit dem Gemeindekirchenrat und allen, die in der Kirche Dienst tun zusammenzuarbeiten und das Amt so zu führen, „wie du es bei der Ordination versprochen hast – zur Ehre Gott und zum Wohle der Kirche“ antwortete Pfarrer Goetzki mit einem deutlichen „Ja, mit Gottes Hilfe“.

Ebenso wurden die Kirchenältesten, die Mitarbeiter und die versammelte Gemeinde gefragt: „Seid ihr bereit, Pfarrer Goetzki als euren Pfarrer anzunehmen? Wollt ihr ihn in seinem Dienst unterstützen und ermutigen und versprecht ihr, mit ihm zusammen dem Aufbau der Gemeinde zu dienen, so antwortet jetzt ‚Ja, mit Gottes Hilfe’“. Auch die Gemeinde antwortete mit einem deutlichen Ja. Damit wurde Martin Goetzki als Pfarrer der Gemeinde eingeführt.

Zur Segnung verlasen Elisabeth Munzert und Theresa Meyer aus den Gemeindekirchenräten jeweils einen Psalm.

Aber auch die Ehefrau und die beiden Kinder des nunmehr eingeführten und gesegneten Pfarrers wurden der Gemeinde vorgestellt. Außerdem erhielt Pfarrer Goetzki Blumensträuße von Superintendent Dede und dem Gemeindekirchenrat überreicht.

In den Vordergrund seiner Predigt stellte Pfarrer Goetzki das Thema „Wie entsteht Glaube?“. Diese Frage sei wichtig, da ohne Glauben und ohne Gott ein Mensch verloren sei. An der Entstehung von Glauben seien das Ohr, das Herz und der Mund beteiligt. „Glaube fängt immer mit dem Hören des Wortes Gottes an“, so Martin Goetzki. Darin sieht er auch eine Aufgabe für sich als neuen Pfarrer, anderen ein tragfähiges Fundament für das Leben zu vermitteln. „Es wird aber niemand gezwungen, Gottes Wort zu hören.“ Mit dem Herz wird seinen Worten nach nicht nur Blut gepumpt, auch Mut, Gefühle und Tatendrang hätten hier ihren Platz. „Gott wird mit dem Herzen erkannt.“ Schließlich müssen wir an uns auch ganz nah heranlassen, was Gott uns sagen will. Mund und Herz sollen es gemeinsam ausdrücken.

Musikalisch umrahmt wurde der Einführungsgottesdienst von Bläsern aus Veilsdorf und Crock sowie von Helmut Fischer an der Orgel.

Pfarrer Martin Goetzki ist gebürtiger Hallenser und in Weißenfels aufgewachsen. Eigentlich ein Musiker, hatte er in den Jahren 1990 bis 1993 als Geiger und Violinist im Staatsorchester Halle gespielt. Daran schloss sich bis zum Jahr 1999 ein Theologiestudium an, um dann in Erfurt ein Vikariat auszuüben. Er wurde von dort als Pfarrer nach Eilsleben entsandt, wo er elf Jahre als Pfarrer tätig war. Im Jahre 2006 heiratete Pfarrer Goetzki und hat heute zwei Kinder im Alter von 13 und 11 Jahren. Seine vorangegangene Pfarrstelle war in Gardelegen in der Altmark. Hier war er sieben Jahre als Pfarrer tätig. Nach einem Vorstellungsgottesdienst im Januar hat sein Weg nun nach Crock und Veilsdorf geführt. Mit diesem Wechsel gibt es für die Familie Goetzki auch einen geografischen Vorteil. Die Eltern seiner Ehefrau stammen aus der Nähe von Karlsruhe und so ist der Weg dort hin zu den Schwiegereltern nicht mehr so weit. Auch über die Thüringer Landschaft ist der Pfarrer erfreut. „Wir fühlen uns hier wie im Urlaub.“

Pfarrer Goetzki und seine Familie haben das Pfarrhaus in Crock bezogen, das von den Crockern auch vorbereitet worden sei. Aber auch in Veilsdorf wäre man bereit gewesen, die Neuankömmlinge aufzunehmen, habe man den Gemeindebereich und die Pfarrerswohnung neu gemacht, so Rolf Philipp.

Am Rande des Einführungsgottesdienstes war vom amtierenden Superintendenten Hartwig Dede zu erfahren, dass nach der Einführung des Pfarrers Nikolaus Fläming in Heldburg im November und Pfarrer Dietmar Schwesig am kommenden Sonntag in Streufdorf von den ursprünglich fünf vakanten Pfarrstellen nur noch zwei, nämlich in Schönbrunn und Hildburghausen, nicht besetzt sind. Das ganze habe man innerhalb eines Jahres realisieren können.

„Der Kirchenkreis“ – gemeint ist Hildburghausen-Eisfeld – „hat sich gut behauptet“, so Pfarrer Dede. Es sei eine große Aufgabe für die Gemeinden in dieser Situation gewesen, wo ein Pfarrer gefehlt hat beziehungsweise noch fehlt. „Es war eine bereichernde Erfahrung.“

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