Sowohl Rettungs- als auch Notfallsanitäter sind für das Funktionieren des Rettungsdienstes wichtig. Rettungssanitäter werden oft als Fahrer im Rettungsdienst eingesetzt und arbeiten dort mit Notfallsanitätern und Notärzten. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter stellt oft den Einstieg in diesen Teil der Gesundheitsversorgung dar. Häufig üben Rettungssanitäter ihren Job als Nebentätigkeit aus. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter stellt dagegen eine vollwertige Berufsausbildung dar. Notfallsanitäter können Menschen in medizinischen Notfällen auch selbstständig versorgen.
Normale Wechsel
Die Gründe dafür, dass es im Rettungsdienst offene Stellen gibt, ähneln nach Angaben des Sprechers der Johanniter-Unfall-Hilfe denen, die auch in anderen Berufsfeldern oft dazu führen, dass nicht alle Jobs in einem Unternehmen besetzt sind: Menschen gehen in den Ruhestand oder in Elternzeit oder ziehen aus privaten Gründen in ein anderes Bundesland. „Im Bereich der Notfallsanitäter sind Wechsel in die Leitstellen der Rettungsdienstzweckverbände als Disponent oder die Aufnahme des Medizinstudiums weitere Gründe für das Verlassen des Rettungsdienstes“, sagte er.
Gesetzlichen Vorgaben nach müssen Rettungsdienste in dicht besiedelten Gebieten in der Regel in zwölf Minuten, in dünn besiedelten Gebieten in 15 Minuten bei Menschen sein, die Hilfe brauchen. Nur in fünf Prozent der Fälle dürfen diese Hilfsfristen laut dem Thüringer Rettungsdienstgesetz überschritten werden.
Wie oft genau diese Fristen 2022 oder 2021 überschritten wurde, konnte das Innenministerium nicht sagen. Die aktuellsten vorliegenden Daten stammen aus dem Jahr 2019. Damals hatte es in Thüringen insgesamt etwa 705 300 Einsätze des Rettungsdienstes gegeben. Davon waren bei etwa 29 400 die Hilfsfristen nicht eingehalten worden. Das entspricht einem Anteil von etwa 4,2 Prozent.
Umleitungen sorgen für Verspätung
Häufige Gründe dafür, dass die Fristen nicht eingehalten werden können, seien unter anderem verschneite oder glatte Straßen, Umleitungen, Baustellen und Vollsperrungen, sagte der Sprecher des Innenministeriums. Zudem könnten die Hilfsfristen bisweilen dann nicht eingehalten werden, wenn die Helfer die Hilfsbedürftigen nicht finden können, weil deren Standortangaben nicht korrekt seien oder weil wegen eines vorhergehenden Einsatzes besonders weite Strecken zurückzulegen seien.