Pendler- und Rückkehrertag 2021 Zeit für die Familie, statt auf Achse zu sein

Erik Hande
Andreas Knuhr von der ThAFF und Landrätin Peggy Greiser laden zum Pendler- und Rückkehrertag ein. Foto: /Erik Hande

Eigene Zukunft zwischen Rennsteig und Rhön aufbauen

 
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Meiningen - Es gibt keine bessere Gelegenheit, sich über freie Arbeitsstellen in der Heimat, im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, zu informieren. Der Pendler- und Rückkehrertag bietet am 28. Mai viele Möglichkeiten. Warum in der Ferne arbeiten oder jeden Tag zur Arbeit pendeln, wenn es doch zwischen Rhön und Rennsteig, zwischen Grabfeld und Inselsberg reichlich Arbeit gibt? Das fragt Landrätin Peggy Greiser laut, denn sie weiß, dass zahlreiche heimische Firmen Fachkräfte suchen. Vor allem die Industrie braucht fachliche Verstärkung.

Viele Unternehmen zahlen inzwischen annähernd gleiche Löhne und Gehälter wie sie in Bayern und Hessen üblich sind. Und wenn das noch nicht ganz so ist, dann sind hier die Rahmenbedingungen für die Familien sehr gut, schiebt die Kreischefin ein Argument hinterher.

Aber nicht nur die Industrie, sondern öffentliche Verwaltungen, das Gesundheits- und Pflegewesen, die Kitas und Schulen brauchen ebenso Personal.

„Wer sagt denn, dass ich unbedingt in dem Beruf, in dem Tätigkeitsbereich arbeiten muss wie in den vergangenen 10, 15 Jahren“, bringt Andreas Knuhr einen weiteren Aspekt ins Gespräch. Der Teamleiter der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF) weiß aus der Erfahrung der vergangenen fünf Jahre, in denen der Aktionstag vor Ort und letztes Jahr erstmalig digital stattfand, dass der Informationsbedarf groß ist. In der Regel dauern die Gespräche eine halbe bis dreiviertel Stunde. „Unsere Berater haben aber auch mehr Zeit“, schildert er den Ablauf des Aktionstages.

Für den können sich Interessierte unter www.thaff-thueringen.de/pendlertage kostenlos anmelden. Am 28. Mai finden dann die Video- oder Telefongespräche an sich statt. Wer auf der Suche nach einem Job in der Heimat ist, kann bei der Gelegenheit quer durch alle Branchen nachfragen. Angebote gebe es nicht nur für die Pendler, sondern bei Rückkehrern auch für Familienangehörige. „Wenn es dabei nicht sofort klappt, dann können wir auch mit unserem Netzwerk helfen“, schaltete sich Landrätin Peggy Greiser ein. Die Wirtschaftsförderer des Kreises würden Suchenden helfend zur Seite stehen. Im Blickpunkt stehen bei dem Pendler- und Rückkehrertag die etwa 30- bis 50-Jährigen, die einst dem Landkreis beruflich den Rücken kehrten. Wenn sie jetzt wieder einen neuen Lebensmittelpunkt suchen, weil die Kinder in die Schule kommen, die Eltern daheim älter werden oder sich andere Konstellationen ergeben haben, dann lohne schon ein erster Blick auf die Thüringer Stellenbörse der ThAFF in der Rubrik Schmalkalden-Meiningen. Allein am Dienstag standen dort zum Beispiel 143 Stellenangebote. Unter www.karriereheimat.de könne man sich vorab ebenfalls informieren, merkte Andreas Knuhr von der ThAFF an. Unternehmen sind wiederum aufgefordert, dort ihre Jobangebote einzustellen. Bewerbern wird empfohlen, vor dem digital veranstalteten Pendler- und Rückkehrertag den Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben zu schicken. Beides könnte geprüft werden, Tipps gebe es dazu und auch andere hilfreiche Ratschläge, nannte der Teamleiter weitere Hilfen rund um den Aktionstag.

„Wir haben eine hohe Industriedichte, viele Unternehmen sind gut aufgestellt“, merkte Landrätin Greiser an. Daher seien in der Industrie und im Handwerk etliche Arbeitsplätze unbesetzt. Gleiches gelte für den Gesundheits- und den sozialen und pädagogischen Bereich.

Nicht vergessen wolle man die Schulabgänger 2020 und 2021. Diese Jahrgänge konnten in der Pandemie die sonst angebotene Berufsorientierung nicht wie gewohnt nutzen. Daher soll es nun das „Thüringer Sommerpraktikum“ geben.

Freilich fehle ihr „besonders der emotionale Moment“ bei dem digitalen Aktionstag, so die Landrätin. Doch sie sei optimistisch, sagte sie am Dienstag, dass der Aktionstag im kommenden Jahr wieder „live und in Farbe“ stattfinden wird.

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