Osterfeuer in Buch Hier kommt der Osterhase mit der MZ

Moritz Bauer

Wenn am Gründonnerstag Rauchschwaden über das kleine Örtchen Buch hinwegziehen, ist es wieder einmal so weit: Das alljährliche Osterfeuer der Osterbrunnenfreunde Buch gibt den Startschuss für Open-Air-Veranstaltungen im Landkreis Sonneberg und präsentiert sich abermals als wahrer Publikumsmagnet im Unterland.

 
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Manch aufmerksamer Besucher mag ihn gesehen haben, den Osterhasen, der sich am Donnerstagabend auf seinen Weg zum Bucher Osterbrunnen machte. Doch dieser führte den Fackelumzug nicht etwa hasentypisch hoppelnd, sondern auf fahrbarem Untersatz, genauer gesagt auf einem Moped, an. Die Ostersause sollte in den kommenden Stunden mächtig Fahrt aufnehmen, wobei der Osterhase im Festzelt wieder aus seinem Kostüm heraus schlüpfte und sich an die Arbeit machte. Markus Feigl führt das rund fünfundzwanzigköpfige Organisationsteam an und verkörpert gleichzeitig die „junge Garde“, die unlängst den organisatorischen Staffelstab ihrer Vorgänger übernommen hat. Beeindruckt blickt Feigl kurz nach 22.30 Uhr in das prall gefüllte Festzelt: „Das ist Wahnsinn, was hier heute wieder abgeht. Noch mehr Leute als letztes Jahr. Am Bratwurststand und an den Getränketheken geht es wie am Fließband. Unsere alte Garde sorgt unermüdlich für Nachschub, doch beim Essen kommen wir bei dem Ansturm jetzt langsam in die Grenzen unserer Vorräte“.

Auch wenn es das MDR Jump Osterfeuer letztendlich nicht nach Sonneberg geschafft hat, zeigen die Bucher mit ihrer langjährigen Tradition, wie Osterparty geht und dass man sich mit dem über die Jahre aufgebauten Bekanntheitsgrad in der thüringisch-bayerischen Grenzregion mit diesem Event einen Namen gemacht hat. So lassen sich unter den Besuchern, die sich bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt am Feuer wärmen, auch zahlreiche Bewohner aus den bayerischen Nachbargemeinden Stockheim und Pressig finden. Ob sie zum ersten Mal hier in Buch beim Osterfeuer sind? Der Frage wird sofort gekontert, „jedes Jahr sind wir hier, immer wieder schön, immer wieder besonders“ – Nachbarn als Stammgäste eben.

Vor dem Eingang des Festzeltes thront derweil ein großer, aus Strohballen gebastelter Osterhase, der alle Besucher an der österlichen Pilgerstätte begrüßt. Er symbolisiert, welcher Aufwand hinter einer solchen Veranstaltung steckt. Angefangen bei den vielen Stunden der Vorbereitung, des Zeltaufbaus, der Dekoration und letztendlich das eigentliche Kerngeschäft am Abend – zu bewältigen ist das Ganze nur durch einen enormen Zusammenhalt in der Bucher Dorfgemeinschaft. „Da packt jeder mit an hier. Wir haben dieses eine große Highlight im Jahr als Alleinstellungsmerkmal und da legen wir uns ins Zeug ohne Wenn und Aber“, erklärt Organisator Markus Feigl, der gleich nebenan wohnt und sichtlich für die Oster-Gaudi brennt.

Und wo es brennt, hat bekanntlich auch die Feuerwehr ein Wörtchen mitzureden. In diesem Falle sicherte die zuständige Ortsteilwehr Neuhaus-Schierschnitz den durch die Fackeln entzündeten Reisighaufen fachmännisch ab. Auch wenn sich die Flammen zunächst etwas zögerlich ihren Weg durch das aufgeschichtete Gehölz bahnten, so erhellte sich der Bucher Nachthimmel bis weit in die Nacht hinein. Zunehmend scharrten sich die Gäste aber auch um die Ausschankstationen im gemütlichen Festzelt und schwangen das Tanzbein zur Musik vom DJ-Pult.

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