Die Bad Liebensteiner Kur- und Bademusik konnte bis zur Auflösung des Kurorchesters im Jahr 1997 auf eine lange Tradition zurückblicken. Sie geht bis in die Zeit um 1800 zurück, als Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen den Ort erwarb. Für den Herzog waren von Anbeginn Theater und Musik ein untrennbarer Bestandteil des Kurbetriebes. Deshalb war es naheliegend, dass der Saal des am 10. August 1800 eröffneten Comödienhauses in den Anfangsjahren nicht nur für Schauspiel- und Opernaufführungen genutzt wurde, sondern ebenso als Ball- und Konzertsaal fungierte. Das Haus entwickelte sich zum Mittelpunkt des kulturellen Lebens. Sorgten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Meininger Hofkapelle, die Hofhautboisten und die Hofschauspieler für die musikalische Unterhaltung, übernahm diese Aufgabe im Jahre 1845 dann das „Musikkorps“ von Georg Fischer, dessen Mitglieder zum Teil aus dem Ort und der Umgebung stammten und dessen Formation man heute als Bad Liebensteins allererste Kurkapelle bezeichnen kann. Viele Jahre später, seit dem Jahr 1910, prägte dann der aus Greiz kommende Kapellmeister Otto Hönicke mit seinem Orchester die Kurmusik in Bad Liebenstein.