Die Strafe mit der Hundebox - mit den Maßen 57x83x63cm - sei mit der 40-jährigen Freundin gemeinsam besprochen worden, sagt die Angeklagte. Auch die Mitangeklagte verfolgt ihren Prozess nicht ungerührt und weint mehrfach. Aus Sicht des Verteidigers der 40-Jährigen habe sie zwar viele Fehler gemacht, aber vom Ausmaß der Misshandlungen nichts gewusst. Seine Mandantin sei es gewesen, die die Sozialarbeiterin schließlich alarmiert habe, so der Anwalt.
Zwölfjähriger nach Rettung in Lebensgefahr
Das Kind war laut Anklage nur durch dieses Eingreifen der Sozialarbeiterin gerettet worden. Zu diesem Zeitpunkt sei der 1,65 Meter große Sohn auf 40 Kilogramm abgemagert gewesen. Er sei bei einer Körpertemperatur von nur noch knapp 27 Grad in einem lebensbedrohlichen, komatösen Zustand gewesen, so die Staatsanwältin. „Bei dieser Temperatur wäre jeder Erwachsene schon längst tot gewesen. (...) Es war eine Rettung in letzter Sekunde“, sagte die Richterin. In dieser Situation machte die Angeklagte am 22. November 2022 mehrere Videos von ihrem völlig kraftlosen Kind, das kaum mehr fähig war, sich zu artikulieren. Der Zwölfjährige wurde auf der Intensivstation behandelt und erholte sich körperlich. „Psychisch werden ihn die Folgen aber noch jahrelang begleiten“, sagte der Opferanwalt.
Der 33-Jährigen droht eine lebenslange Haftstrafe, der Mitangeklagten eine Strafe von bis zu zehn Jahren. Zudem wurde von der Staatsanwaltschaft Krems für beide die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt. Der Prozess ist auf drei Verhandlungstage angesetzt.