Oerlikon Barchfeld „Attraktiver Tarifabschluss“

red
Oerlikon Metco Woka, Standort Barchfeld. Foto: Heiko Matz

Der Haustarifvertrag für die Beschäftigten der Oerlikon Metco Woka GmbH in Barchfeld wurde neu gefasst. Die IG Metall spricht von einem „attraktiven Tarifabschluss in schwierigem Umfeld“.

 
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Barchfeld - Rückwirkend zum 1. Januar „ergänzen IG Metall und Oerlikon Metco Woka für die Beschäftigten in Barchfeld die Arbeitsbedingungen durch Neufassung des Haustarifvertrages“, teilte die Gewerkschaft nach der vierten Verhandlungsrunde im März mit.

Am Standort Barchfeld produzieren derzeit rund 120 Mitarbeitende vor allem thermische Spritzpulver für den weltweiten Vertrieb.

„Fristgerecht kündigte die IG Metall den Haustarifvertrag zum Ende 2021 und forderte den Arbeitgeber zu neuen Verhandlungen auf. Ziel war die Einführung einer tariflichen Altersteilzeit sowie der Einstieg in die tarifliche Leistungsbeurteilung. Alle anderen Tarifbestandteile der Metall- und Elektroindustrie Thüringen gelten bereits im Betrieb“, berichtet Thomas Steinhäuser, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg und Verhandlungsführer der IG Metall. „In den Verhandlungen verhärteten sich eingangs die Positionen. Der Arbeitgeber wies auf pandemiebedingte Probleme in den zurückliegenden Jahren einhergehend mit aktuell zusätzlich schwierigen Bedingungen bei Materialbeschaffung, Materialpreisen und Weltkonjunktur hin. Dem widersprach die IG Metall auch nicht. Doch kann die Weiterentwicklung der Tarifbedingungen für die Beschäftigten nicht auf Unbestimmt aufgeschoben werden. Eine nahtlose Einigung bis Ende 2021 gelang dadurch nicht.“

Insgesamt wurden in der vierten Verhandlungsrunde vier Verhandlungsergebnisse erzielt, erklärt Steinhäuser.

Die Tariftabelle für Facharbeiter analog Metall- und Elektroindustrie Thüringen wird rückwirkend zum 1. Januar 2022 wieder in Kraft gesetzt.

Neu eingeführt wird ab diesem Jahr die tarifliche Altersteilzeit ebenfalls analog der Metall- und Elektroindustrie. Damit können bis zu vier Prozent der Beschäftigten vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden.

„Verschenkt wird nichts“

Ab Mitte 2022 wird eine tarifliche Leistungsbeurteilung mit Entgeltcharakter neu eingeführt. Ab Juli werden 3,5 Prozent der monatlichen Bruttolohnsumme im Rahmen der Leistungsbeurteilung zusätzlich auf die Beschäftigten verteilt. Dieser Wert erhöht sich mit jeder Tarifsteigerung und darüber hinaus zusätzlich ab Januar 2023 auf 4,0 Prozent und ab Januar 2024 auf 5,0 Prozent der monatlichen Bruttolohnsumme.

Und als vierte Regelung wird ab diesem Jahr eine tarifliche Sonderzahlung als Weihnachtsgeld je nach Betriebszugehörigkeit mit 50 Prozent einer Bruttomonatsvergütung ab 36 Beschäftigungsmonaten eingeführt.

Die Mitgliederversammlung der Gewerkschaftsmitglieder hat das Tarifpaket am 3. März einstimmig angenommen.

„Dieses Ergebnis war nur möglich, da viele Beschäftigte als Mitglieder der IG Metall aktiv an den Tarifentwicklungen mitgewirkt haben. Als die Verhandlungen kurz vor Weihnachten ins Stocken zu geraten schienen, konnten wir den Arbeitgeber durch Geschlossenheit der Gewerkschaftsmitglieder zum vorliegenden Tarifkompromiss überzeugen. Verschenkt wird nichts. Aber es geht auch nicht um Geschenke, sondern den berechtigten Tarifanspruch der IG Metall-Mitglieder“, so Thomas Steinhäuser abschließend.

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