Oberschönau Nach 35 Jahren zurück – die Geschichte eines Fotos

Emil Keller
Jetzt mit der richtigen Betextung: Köhler Berthold Volkmar mit seiner Ehefrau um 1920 an seiner Meilerstätte auf der Hohen Möst bei Oberschönau Foto: Emil Keller

Auf ein undatiertes Foto der Heimatzeitungs-Serie zur „Industrie im Haseltal“ meldete sich jetzt Kurt Marr aus Oberschönau. Er weiß nicht nur, wann es entstand, sondern auch, wer das Köhler-Paar war.

 
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Oberschönau - Im Beitrag der Heimatzeitung über den Erzbergbau im Haseltal (Ausgabe vom 28. Dezember 2020) war auch ein undatiertes Foto mit einer Köhlerfamilie abgedruckt. Bekannt war bis dahin nur, dass es aus dem Haselgrund stammen musste und in die Zeit nach 1900 einzuordnen war.

Prompt ging in der Lokalredaktion ein Anruf eines interessierten Lesers aus Oberschönau ein, der auf dem Foto seinen Urgroßvater erkannt hatte und das bis dahin verschollene Foto gerne wieder in seinem Besitz haben würde. Nun ging der Wunsch von Kurt Marr und seiner Ehefrau Renate in Erfüllung. Bei der Gelegenheit kramten die beiden noch ein paar Erinnerungen heraus.

Auf dem betreffenden Foto sind die Urgroßeltern von Kurt Marr abgebildet, die nach seiner Kenntnis um 1860 geboren wurden. Überliefert sei, dass der Urgroßvater Berthold Volkmar ein Köhler war und vorwiegend auf dem „Sumpf“, ein Fleck ganz oben auf der Hohen Möst, seine rauchenenden Meiler stehen hatte. Hieraus könne abgeleitet werden, dass das Foto um 1920 entstanden sein dürfte.

Eine Tochter von Berthold Volkmar, Auguste Volkmar, wurde 1888 geboren und heiratete Emil Neues, ebenfalls aus Oberschönau. Ab diesem Zeitraum wohnte die Familie in der Oberschönauer Kühnbachstraße 1, wo auch die Mutter von Kurt Marr, Emilie Neues, geboren wurde. Sie sollte später Ernst Marr heiraten.

Familie Marr hatte eine Landwirtschaft und war mit den gehaltenen Kühen und einem Ochsen bis ins Jahr 1959 im Haseltal auch als ein Fuhrunternehmen bekannt. Er habe seinem Vater immer tatkräftig zur Seite gestanden, erinnert sich Sohn Kurt heute.

Das damalige Elternhaus in der Kühnbachstraße ist noch heute in Familienbesitz der nachfolgenden Generationen. Der mittlerweile schon über 80-jährige Urenkel Kurt Marr und seine Ehefrau Renate wohnen seit 1977 in einem neu gebauten Haus Am Hermannsberg. Besagtes Foto sei 1985 nach einer Ausstellung anlässlich des Jubiläums „ 400 Jahre Oberschönau“ nicht mehr auffindbar gewesen.

Jetzt nach 35 Jahren habe eine Kopie davon nun wieder einen gebührenden Platz im Album der Familie Marr gefunden, worüber sich der Urenkel von Berthold Volkmar besonders gefreut habe. Über diesen Teil der Familiengeschichte werde er nun auch seinen Kindern und Enkeln berichten.

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