Nach der Ausrufung der nächsten Stufe im Notfallplan Gas betonen die Ilmenauer Stadtwerke, dass die Versorgung gegenwärtig gesichert sei. Engpässe könnte es aber im Spätherbst geben.
Nachdem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Donnerstag die nächste Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen hat, beruhigen nun die Stadtwerke Ilmenau ihre Kunden. „Diese Stufe setzt noch nicht den Markt außer Kraft. Die Mechanismen werden weiter funktionieren. Erst die letzte Stufe im Notfallplan Gas würde bedeuten, dass der Staat in die Preisgestaltung und Lieferung eingreifen kann“, erklärt Veit Sengeboden, Geschäftsführer der Ilmenauer Stadtwerke, im Gespräch mit unserer Zeitung.
„Es gibt noch keine Probleme in der Versorgung. Die Speicher sind bundesweit zu knapp 60 Prozent gefüllt. Sollten Probleme auftreten, wäre das frühestens im Spätherbst. Bis dahin hoffen wir aber auf eine Entspannung“, so Sengeboden.
Aktuell sei also kein physikalischer Engpass vorhanden. „Das Gas fließt wie vorher. Allerdings ziehen die Preise an der Gasbörse enorm an, da die Märkte von einer Verknappung ausgehen“, so Sengeboden. Für die Stadtwerke bedeutet dies, dass sie derzeit keine weiteren Kunden aufnehmen können. „Der Bedarf ist eigentlich da, aber wir mussten unsere Portale sperren“, sagte der Stadtwerke-Chef.
Wie er erklärte, würden die Ilmenauer Stadtwerke ihre Einkäufe auf drei Jahre im Voraus tätigen. „Das heißt, diese ersten Einkäufe sind noch sehr günstig gewesen. Aus diesen ursprünglichen Preisen und den zuletzt gezahlten Preisen bildet sich dann unser Durchschnittspreis“, erklärte Sengeboden. Um auch neue Kunden bedienen zu können, müsste allerdings Gas nachgekauft werden. Damit wären dann die aktuellen Preise nicht mehr darstellbar.
Gleiches gelte laut Sengeboden auch für Strom. Auch hier seien die Preise gestiegen.
