Neuer KoBB in der Stadt Im Dienste der Sicherheit

Anica Trommer
Blumen und ein Buch über seine neue Wirkungsstätte Zella-Mehlis hat der neue Kontaktbereichsbeamte Sven Klement von den Kollegen und den Mitarbeitern der Stadtverwaltung erhalten. Foto: Michael Bauroth

Ob Diebstahl oder Klinsch unter Nachbarn: Als neuer Kontaktbereichsbeamter kümmert sich Sven Klement um die Anliegen der Zella-Mehliser. Etwa 800 Straftaten werden pro Jahr in der Ruppbergstadt registriert.

 
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Die Zella-Mehliser sind anständige Leute. Da ist sich Bürgermeister Richard Rossel sicher. Die Statistik zeigt unterdessen etwas anderes: Zwischen 700 und 800 Straftaten werden jedes Jahr erfasst, darunter etwa 20 Prozent Rauschgiftdelikte. Für Sven Klement, den neuen Zella-Mehliser Kontaktbereichsbeamten (KoBB), gibt es also allerhand zu tun. Vor fünf Wochen hat der Elgersburger seine Stelle angetretenen. Nun wurde er von den Kollegen aus der Landespolizeiinspektion und den Inspektionsdienstes Suhl sowie den Mitarbeitern der Zella-Mehliser Stadtverwaltung willkommen geheißen.

Als Ansprechpartner für die Bürger und als Bindeglied zwischen Kommune und Polizei fungierten die KoBBs, die in Thüringen im Einsatz sind, schildert der Staatssekretär für Inneres, Udo Götze. Daher habe das Land dafür gesorgt, dass offene Stellen wiederbesetzt werden. „Wir wollen damit die Polizeiarbeit sichtbar machen“, betont er.

Gemeinsam mit Katja Kittelmann nimmt Sven Klement ab sofort die Sorgen und Nöte der Zella-Mehliser auf und sagt dem Verbrechen den Kampf an. Egal ob es ein Nachbarschaftsstreit ist, ein Diebstahl oder die Schmiererei an der Hauswand: Sven Klement hört zu und stellt die Fragen, die im besten Fall zur Ergreifung des Täters führen. Derzeit seien es vor allem Trickbetrügereien, die bei ihm und seiner Kollegin gemeldet werden, sagt Sven Klement.

70 Prozent der Fälle werden aufgeklärt

Die Aufklärungsquote bei Verbrechen liege in Zella-Mehlis bei 70 Prozent – das sei ein top Ergebnis, lobt Wolfgang Nicolai, der Chef der Landespolizeiinspektion Suhl. Es sei ein Zeichen dafür, dass die KoBBs viele Informationen aus der Bevölkerung bekämen, um Straftaten aufzuklären.

Während sich Drogendelikte unterhalb der Wahrnehmungsschwelle der Bürger abspielten, seien es vor allem die Einbrüche, die die Zella-Mehliser ärgerten und für ein Unsicherheitsgefühl sorgten. „Die Hemmschwelle der Diebe sinkt. Früher haben sie wenigstens auf eine offene Tür gewartet, heute hebeln sie die Türen auf oder schlagen Fenster ein, um an das E-Bike zu kommen“, sagt Bürgermeister Richard Rossel. Er hofft daher, dass Sven Klement die Möglichkeit eingeräumt werde, um als „Schutzmann ums Eck“ zu arbeiten. Wolfgang Nicolai sieht den KoBB allerdings weniger als „Oma-Polizisten“, wie er sagt. Sie seien Schutzpolizisten, die die öffentliche Sicherheit gewährleisteten, betont der Polizei-Chef.

Er habe sich für den Dienst in einer der schönsten Gegenden des Thüringer Waldes entschieden, schwärmt Wolfgang Nicolai und betont: „Für den mittleren Dienst sei die Arbeit als KoBB eine der schönsten Stellen.“ Und auch Bürgermeister Richard Rossel ist sich sicher, dass der 57 Jahre alte Polizist ein Glückslos gezogen habe mit der Entscheidung, nach Zella-Mehlis zu kommen. Seit 1993 arbeitet Sven Klement bei der Polizei. Über die Jahre sammelte er vor allem als Verkehrspolizist Erfahrungen.

Die Zella-Mehliser Kontaktbereichsbeamten sind dienstags zwischen 14 und 18 Uhr in ihrem Dienstzimmer, Ernst-Haeckel-Straße 1, zu erreichen sowie telefonisch unter 0 36 82/46 09 60.

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