„Für Innovationen und Visionen sind die Sonneberger schon immer bekannt gewesen“, sagt Bürgermeister Heiko Voigt und erinnert daran, dass man mit herausragenden Ideen auf dem Spielzeugmarkt einmal Weltspielwarenstadt gewesen ist. Jetzt ist es ein anderes Thema, aber für die Zukunft unheimlich wichtig. „Vielleicht werden wir nach dem Spielzeug- jetzt der Wasserstoff-Leuchtturm“, blickt er voraus. Der Anfang sei auf jeden Fall gemacht und von Seiten der Stadt werde man das Vorhaben mit allen Mitteln und Möglichkeiten unterstützen. Erst vergangene Woche habe man im Stadtrat beschlossen, dem Verein HySon beizutreten. „Dank des vielseitigen Engagements aus Wirtschaft, Forschung und Bildung gewinnt Sonneberg eine zentrale Bedeutung in der Wasserstoffwirtschaft Thüringens“, freut sich nicht nur Heiko Voigt und ist sich sicher, dass die Gründung des Instituts ein wichtiger Meilenstein im nationalen und internationalen Wettbewerb um Wasserstofftechnologien und ihre Anwendungen ist. Als Stadt bringe man sich dafür gerne mit ein, denn jetzt gilt es zu testen, wie man Wasserstoff in das normale Leben einbringen kann. Bereits nächste Woche startet in unserem Rathaus eine Wasserstoff-Anwendung“, verrät er. Dabei geht es konkret um die Versorgung mit Wärme und Strom mittels Wasserstoff.
Und das ist nur ein Beispiel der künftigen Arbeit. „Wir werden eine Vielzahl von Studien starten, um herauszufinden, wo man Wasserstoff überall einsetzen kann“, erklärt Ulrich Palzer. Als Beispiele nennt er Drohnen oder kleinere Arbeitsmaschinen. Aber auch die Notwendigkeit, Wasserstoff in steigenden Mengen zu lagern, zu speichern und zu transportieren, müsse man prüfen und anwenderfreundliche Lösungen finden.
„Wasserstoff gehört zu einem der Brennstoffe der Zukunft und keineswegs nur im Bereich der Mobilität“, schätzt Peter Traut abschließend ein. Neben dem Schwerlast- und dem öffentlichen Personennahverkehr gewinne dieser Rohstoff jedoch gerade in der Industrie immer mehr an Bedeutung. „Überall da, wo man Wärme benötigt, kann man Wasserstoff einsetzen“, macht der Kammerpräsident deutlich. Aber leider ist Wasserstoff heute noch zu teuer und Gas zu billig. Aber man wird dran bleiben und alles dafür tun, dass sich die Wasserstofftechnologien durchsetzen. Was man da konkret vor hat, möchte man auch dem Wasserstoffbeauftragten der Bundesregierung Stefan Kaufmann erläutern, der sich am 31. März über die Wasserstoffaktivitäten in und um Sonneberg informiert.