Neue Corona-Regeln Weihnachtsmärkte: Umzäunt oder abgesagt

Eine Weihnachtspyramide steht vor Mariendom und Severikirche in Erfurt. In diesem Jahr soll der Weihnachtsmarkt unter Auflagen stattfinden. Foto: dpa/Martin Schutt

Die Zeit der Weihnachtsmärkte steht vor der Tür – wegen extrem hoher Corona-Infektionszahlen könnten sie eingezäunt (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) oder doch noch ganz abgesagt werden.

 
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Die Diskussion um 2G- oder 3G-Regelungen schlägt überall voll in die Endphase der Vorbereitung vieler Weihnachtsmärkte hinein. Schließlich stehen sogar auf zahlreichen Marktplätzen bereits die großen Weihnachtsbäume. Und nach den Absagen vor einem Jahr wollte man in diesem unbedingt an den traditionellen Märkten festhalten. Auch als Lichtblick in einer schwierigen Zeit.

Insbesondere aus kleineren Städten kamen jedoch bereits in den letzten Tagen bedauernde Absagen – auch wenn vielfach noch der Tenor vorherrscht: Wir warten auf klare Vorgaben und Regelungen der Politik.

Die Landeshauptstadt Erfurt hatte sich schon frühzeitig festgelegt, dass ihr Weihnachtsmarkt mit 2G-Regeln stattfinden soll – und damit nur für geimpfte oder genesene Besucher. Es werde auf dem Domplatz Einlassstellen mit Kontrollpunkten zum Weihnachtsmarkt geben, kündigte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) an.

Ausnahmen gebe es für Kinder und Jugendliche. Sie dürften auch mit einem tagesaktuellen Antigen-Schnelltest oder einem Nachweis über die Teilnahme an den regelmäßigen Testungen an Schulen auf den Weihnachtsmarkt. Abstandsregeln und Maskenpflicht sollen dann wegfallen – so zumindest der Plan. Angesichts drastisch steigender Zahlen ist zusätzlich aber eine Maskenpflicht nicht mehr ausgeschlossen.

Unter 2G-Bedingungen ist auch der Weihnachtsmarkt in Eisenach geplant. „Wir haben einen Kompromiss gefunden, der den Menschen aus Eisenach und der Region zugute kommt“, erklärte Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke). Der Marktplatz werde eingezäunt und mit getrennten Zu- und Abgängen ausgestattet.

Zuvor war bereits der historische Weihnachtsmarkt auf der Wartburg abgesagt worden. Unter den Bedingungen lasse sich das Ereignis nicht in der gewohnt stimmungsvollen Weise umsetzen, hieß es von der Wartburg-Stiftung.

In Meiningen und Schmalkalden seien die Weihnachtsmärkte derzeit auch geplant, so ein Sprecher. Es werde aber noch eine Branchenempfehlung für öffentliche Veranstaltungen abgewartet. Erst dann erfolge eine Einigung über die Durchführbarkeit. Auf Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden fällt ebenfalls der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt am ersten und zweiten Advents-Wochenende aus.

Zur Debatte stünden in Schmalkalden-Meiningen ebenfalls die Abzäunung eines definierten Geländes, „um die Abstands- und Maskenregeln zu kontrollieren“, sagte ein Sprecher. Bislang ist die Regelung ja noch so, dass es für Veranstaltungen unter freiem Himmel keine entsprechenden Reglementierungen gibt.

Die Stadt Suhl stellt sich unterdessen auch auf strengere Vorgaben ein. Oberbürgermeister André Knapp (CDU) erklärte auf Anfrage: „Wir werden die Kabinettsentscheidung am Dienstag abwarten.

Wie schnell sich die Situation ändern kann, zeigt die Stadt Jena . Am Donnerstag hieß es hier noch, der Weihnachtsmarkt stehe auf der Kippe. Bürgermeister Christian Gerlitz (SPD) erklärte, es werde wie in vielen anderen Orten landauf, landab noch auf landesweit verbindliche Regelungen gewartet. Am Freitag kam dann schließlich die Botschaft des Krisenstabes: Der Weihnachtsmarkt sei abgesagt. Schon zuvor hätten etwa 60 Prozent der geplanten Händler ihre Teilnahme zurückgezogen.

Nachdem in Bayern auch die Regelungen verschärft wurden, hat sich auch Coburg für eine 2G-Regelung entschieden. Kinder unter 12 Jahren dürften den Markt auch ohne diese Nachweise besuchen. Dafür soll auf dem abgeschlossenen Gelände keine Maskenpflicht bestehen, erklärten die Veranstalter am Freitag. Zudem sei die Zahl der Besucher auf maximal 1200 begrenzt. Der aktuelle Stand werde in Echtzeit online abrufbar sein, so dass sich Besucher vorab informieren können, ob sie mit einer Wartezeit auf Einlass rechnen müssen.

Gerade in kleineren Städten werden demgegenüber derzeit viele Weihnachtsmärkte angesichts der unsicheren Lage abgesagt, so zum Beispiel die Fränkische Weihnacht in Bad Rodach. Am Donnerstag entschlossen sich in Thüringen Altenburg, Kahla (Saale-Holzland-Kreis) und Bad Lobenstein (Saale-Orla-Kreis) zu diesem Schritt. jwe/dpa

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