Neue Ausstellung im Rennsteiggarten Natur-Geschichten auf zwei mal drei Zentimetern

Laut Ausstellungsleiter Uwe Hentrich sind die Schautafeln Foto: /Michael Bauroth

Auf 16 Schautafeln erzählen fünf Mitglieder vom Briefmarkensammlerverein Suhl 1927 Geschichten zum Thema Natur. Sie zeigen nun den zweiten Ausstellungsteil anlässlich 50 Jahre Rennsteiggarten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Oberhof - Kennen Sie die hässlichste Rose? Eine Frage, die unglaublich scheint. Ist die Rose doch die edelste unter den Blumen. In der neuen Briefmarkenausstellung im Rennsteiggarten Oberhof ist auch sie zu finden. Wer sich nicht mit Philatelie beschäftigt, mag überrascht sein, dass man mit Briefmarken, Stempeln, Ansichtskarten und Briefen Geschichten erzählen und Geschichte erlebbar machen sowie ebenfalls auch auf besondere Ereignisse, Einzigartigkeiten oder auf regionale Besonderheiten hinweisen kann. All das erlebt, wer sich auf Entdeckungsreise beim Betrachten der neuen Briefmarkenausstellung im Wirtschaftsgebäude begibt.

Mit ihr lässt sich ein philatelistischer Streifzug durch die Natur unternehmen. Sie wird eröffnet mit Dieter Schellenbergers Exponaten zum Rennsteiggarten mit Fauna und Flora, den Pflanzen der zentralen Schauanlage sowie zum Jubiläum der Einrichtung im vergangenen Jahr. Eine visuelle Wanderung durch Wald und Flur lässt mit Georg Schallings Ausstellungsstücken antreten, der zugleich einen Abstecher zu Herbert Roth und dem Rennsteiglied unternimmt, das vor 70 Jahren uraufgeführt worden ist. In das bunte Reich der Schmetterlinge entführt Hans-Jürgen Randhage.

Uwe Hentrich setzt sich in mehreren Rahmen mit Pflanzen als Bestandteil der Philatelie auseinander. Einen eigenen Bereich hat er der Rose vorbehalten. Sie gilt nicht nur als edelste Blume, sondern auch als älteste Kulturpflanze und spielt eine große Rolle in Literatur, Architektur und Geschichte. Ihre Bedeutung wird ausgiebig in der Ausstellung auf vier Schautafeln beschrieben. Dabei geht Uwe Hentrich auch auf die Sprache der Rosen ein, darauf, was Farbe und Form bedeuten. Bienenfreundliche Rosen werden ebenso beschrieben wie die Rose als Namensgeber und in der Erinnerungskultur. Dunkelste Kapitel in der Geschichte der Menschheit hat der Briefmarkenfreund nicht ausgespart und an das Massaker von Lidice 1942 erinnert. An der Gedenkstätte sind 23 000 Rosenstöcke gepflanzt worden. Im Internet hat er nach eineinhalb Jahren Suche die grüne Rose auf einer englischen Marke aus Bermuda entdeckt. Sie soll sie sein, die hässlichste unter den Schönen.

Die Ausstellung ist während der gesamten Rennsteiggarten-Saison zu besichtigen.

Autor

Bilder