Neu auf der Bühne Nach Start mit Hindernissen gut angekommen

Emil Schwarz spielt im Ensemble des Jungen Staatstheaters. Foto: /C. Iberl

Vor allem für das junge Publikum ist er auf der Bühne: Emil Schwarz gehört seit dieser Spielzeit zum Ensemble des Jungen Staatstheaters.

 
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Meiningen - Seit der Spielzeit 2020/2021 ist der Schauspieler Emil Schwarz im Ensemble des Staatstheaters Meiningen. Zu sehen war er bereits in den Produktionen Wir sind noch mal davongekommen, Biedermann und die Brandstifter, Im Herzen der Gewalt, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel und The Sound of Music. Seit September vorigen Jahres darf ihn das neue Junge Staatstheater als Teil des Ensembles begrüßen.

Die Entscheidung, Schauspieler werden zu wollen, fiel für den gebürtigen Osnabrücker erst spät, denn ursprünglich wollte er gerne Synchronsprecher werden. In der elften Klasse – Emil Schwarz machte das Abitur im Fachbereich Kunst und Gestaltung – war ein Jahrespraktikum im künstlerischen Bereich obligatorisch. Im Zuge dessen war er in einer Schneiderei beschäftigt, die für ein semiprofessionelles Theater Kostüme produzierte.

„An diesem Theater habe ich dann im Weihnachtsmärchen mitgemacht, im Tagebuch der Anne Frank gespielt und mich auch viel in einer Impro-Gruppe ausprobieren können. In dieser Zeit habe ich bemerkt, dass ich gerne Schauspieler werden möchte“, erzählt Emil Schwarz.

Nach der Ausbildung an der Schauspielschule „Der Keller“ in Köln spielte er über 200 Mal an diesem “ den Maik in Tschick, wofür er 2014 für den PUCK als bester Nachwuchsschauspieler Kölns nominiert wurde. Es folgten unter anderem Engagements am Theater Münster, dem Westfälischen Landestheater, der Landesbühne Wilhelmshaven und schließlich ab der Spielzeit 2020/ 2021 nun am Staatstheater in Meiningen.

Ambivalent war das Ankommen in der Theaterstadt: „Die Stadt ist wirklich hübsch. Sie wirkt mit ihrer Einkaufspassage immer ein wenig wie ein Kurort.“ Einige wenige Vorstellungen waren dem Neuankömmling damals vergönnt, dann kam corona-bedingt der Lockdown und es war erst einmal „sehr, sehr einsam“, erinnert er sich. Erst im Juli 2021 kamen die Produktionen „Im Herzen der Gewalt“ und „Biedermann und die Brandstifter“ zur Aufführung, an denen Emil Schwarz mitwirkte.

Mit Beginn dieser Spielzeit ist er Teil des Ensembles des Jungen Staatstheaters, das Schauspiel, Puppentheater und Musik vereint. Der Spielplan des Jungen Schauspiels konnte mit ihm um The Spaceman bereichert werden, einer Ein-Mann-Produktion in deutscher und englischer Sprache.

„Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich diese Produktion aus Castrop-Rauxel hierher mitnehmen durfte. Ich habe das Gefühl, das Stück ist auf mich zugeschnitten.“ Das Klassenzimmer der Zukunft als Spielstätte im Englischen Garten bot den geeigneten Raum, um leicht eine Verbindung zum jungen Publikum aufzubauen. Auch ist Emil Schwarz im Musical The Sound of Music zu sehen und zu hören. „Es ist eine sehr kleine Rolle, aber ich bin dankbar dafür, da ich so gerne Musical spiele.“

In Igor Bauersimas norway.today, das als erstes Jugendstück in der neuen Spielstätte Rautenkranz kürzlich Premiere feierte, spielt Emil Schwarz die Rolle des August.

In der Zwei-Personen-Produktion bieten sich ihm neue Herausforderungen, die sich als äußerst gewinnbringend erweisen: Ein gänzlich neues Team von Regie und Schauspielern hat sich hier gebildet, das im Rautenkranz die berührende Geschichte zweier junger Menschen erzählt, die sich entscheiden, gemeinsam in den Tod zu gehen, durch ihre Begegnung jedoch zu neuem Lebensmut finden.

In dieser Spielzeit warten auf Emil Schwarz noch weitere neue Aufgaben, darunter die Kindertheaterproduktion Alfons Zitterbacke.

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