Naturschutzbereisung Der Ilm-Kreis blüht schon vielerorts

Landrätin Petra Enders, Ortsteilbürgermeister Axel Enders und Ralf Demmerle vom Naturschutzbeirat beim Besäen der Fläche am Glockenturm in Gillersdorf Foto: Landratsamt

Auf ihrer Naturschutzbereisung hat Landrätin Petra Enders Halt an vier Stationen gemacht, um sich über Projekte von „Ilm-Kreis blüht“ zu informieren. Manche Initiative solle als gutes Vorbild dienen – Nachahmen erwünscht.

 
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Auf ihrer Naturschutzbereisung hat sich die Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders (pl.), an mehreren Stationen zur Situation des Projekts „Ilm-Kreis blüht“ informiert. Dieses hat sich der Förderung von Biodiversität verschrieben. „Naturnahe Blühwiesen sind nicht nur schön anzusehen, sie haben auch Effekte für die Umwelt, die sich sehen lassen können. Sie schaffen wertvolle Lebensräume für Insekten, was wiederum positive Auswirkungen auf die Artenvielfalt hat. Insgesamt haben wir mit unseren Partnern bisher 2,5 Hektar Blühwiesen angelegt, die sich auf 35 Einzelflächen verteilen“, so die Landrätin.

Wie schön Blühwiesen aussehen können, zeigte Gillersdorfs Ortsteilbürgermeister Axel Enders in seinem heimischen Garten, bevor es zum Glockenturm ging, einer Fläche, die im nächsten Jahr ebenfalls in üppiger Farbenpracht erblühen soll. Gemeinsam mit Ralf Demmerle vom Naturschutzbeirat und Axel Enders brachte Landrätin Petra Enders hier eine von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) bereitgestellte Blühmischung aus.

Doch „Ilm-Kreis blüht“ beinhaltet nicht nur die Schaffung von Blühwiesen, sondern auch praxisorientierte Schulungen für Mitarbeiter von Bauhöfen, zum Beispiel zum Baumschnitt oder zur Pflege von Obstgehölzen. Im Spätherbst wird die Untere Naturschutzbehörde in Zusammenarbeit mit der Natura-Station 2000 Gotha-Ilm-Kreis weitere Kurse anbieten. Eine weitere Station der Kreisnaturschutzbereisung war das Flächennaturdenkmal „Vor dem Schmerfelder Tal“ in Kleinbreitenbach.

Dort gibt es große Vorkommen an Orchideen, wie den Frauenschuh. Petra Enders traf sich dort laut Pressemitteilung mit der Arnstädter Arbeitsgruppe des Arbeitskreises „Heimische Orchideen“, die sich seit Jahrzehnten für den Schutz der Orchideen einsetzt und die Flächen intensiv pflegt. Volker Kögler stellte verschiedene Projekte vor. So konnten die Orchideenfreunde viele dieser Pflanzen retten.

2016 legte der Arbeitskreis mit Unterstützung des Landratsamtes und der Stiftung Naturschutz Thüringen einen Naturlehrpfad an, der verschiedene Biotope und vorkommende Orchideen erläutert.

Das Areal des Flächennaturdenkmals wurde mit Unterstützung der Familie Thiele und des Umweltamtes durch den Arbeitskreis gekauft. Zuvor hatte der Ilm-Kreis sein naturschutzrechtliches Vorkaufsrecht wahrgenommen und an den Arbeitskreis übertragen.

Gelände soll umbenannt werden

Gern wollen Volker Kögler und seine Getreuen es zu einem geschützten Landschaftsbestandteil machen und das Gelände „Vor dem Schmerfelder Tal“ in „Thiele-Moor“ umbenennen, um Andreas Thiele ein Denkmal zu setzen. Der langjährige ehemalige Leiter des Umweltamtes des Ilm-Kreises verstarb 2020 und riss eine große Lücke.

Dritte Station der Naturschutztour war ein alter denkmalgeschützter Bauernhof in Ellichleben, der seit Jahren ungenutzt ist. Jetzt könnte dort bald neues Leben einziehen. Die Natura 2000 Station Gotha/Ilm-Kreis will dort mit Unterstützung des Ilm-Kreises einen Landschaftspflegehof einrichten. „Die Idee ist nicht neu, in anderen Bundesländern funktioniert das sehr gut. Warum nicht auch im Ilm-Kreis?“, so Petra Enders.

Marie Scheller von der Natura 2000 Station Gotha/Ilm-Kreis führte durch das Objekt und erläuterte das Vorhaben. Wenn alles klappt, könnten in diesem Winter bereits die Schafe und Ziegen der Station dort überwintern. Aktuell müssen dafür noch Ställe angemietet werden. Nach der Sanierung des Haupthauses aus dem 19. Jahrhundert wolle die Station auch ihr Büro von Mühlberg hierher verlegen. Dann könnten dort Projekte der Umweltbildung abgehalten werden.

Vierte Station der Naturschutztour war der Blühpunkt im Innenhof des Landratsamtes in Arnstadt. Das Rundbeet wurde im letzten Jahr im Auftrag der UNB umgestaltet. Die zur letzten Kreisbereisung erst frisch gepflanzten Wildstauden haben sich gut entwickelt. Der Blühpunkt solle als Vorlage für die Gestaltung weiterer, kreiseigener Rabatten und Staudenbeete dienen.

Enders dankte den beteiligten Kommunen, Firmen und Privatpersonen für ihre Initiative und hofft auf weitere Mitstreiter.

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