Der Korridor, in dem sich unter anderem der Stuttgarter Airport befindet, werde nie komplett für zivile Flugzeuge gesperrt. „Wir werden dort lediglich auf genau definierten Flughöhen fliegen“, erklärt der Geschwaderkommandant.
Flugbewegungen durch Kampfjets werde es geben, aber keine Tiefflüge. Bei klarer Sicht könnten durchaus Militärjets zu sehen sein. Mit einer großen Lärmbelastung rechne er aber nicht: „Vor allem die amerikanischen A-10, die von Lechfeld aus fliegen, sind nicht besonders laut.“
Kommt es wegen der Übung zu Verspätungen bei Flugreisen?
Die Übungslufträume in Deutschland werden für die Übung niemals alle gleichzeitig, sondern wechselweise für Kampfflugzeuge reserviert. Dies geschieht mit zeitlicher Staffelung – in den südlichen Lufträumen wird beispielsweise von 13 bis 17 Uhr geflogen.
Passagierflugzeuge müssen die betroffenen Gebiete zu diesen Zeiten umfliegen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat jüngst bekannt gegeben, dass Simulationen im Vorfeld gezeigt hätten, dass es wohl nicht zu Flugausfällen kommen werde.
Flugverspätungen sowie verlängerte Flugzeiten dagegen werden unausweichlich sein“, heißt es in einer Mitteilung. Im Zeitraum der Übung werde die DFS ihr Personal „in außergewöhnlichem Umfang aufstocken“. Fluggesellschaften und Flughäfen seien schon früh mit allen relevanten Informationen versorgt worden.
Info: Air Defender 2023
Was ist Air Defender 2023?
Es handelt sich dabei um ein multinationales Übungsszenario der Nato-Länder für Luftoperationen verbündeter Luftstreitkräfte. Ziel ist es, die Kooperation der teilnehmenden Nationen zu verbessern, auszuweiten und die Stärke des Bündnisses nach innen und außen zu demonstrieren.
Was bezweckt Air Defender 2023?
Das Szenario ist einem Artikel-5-Beistandsszenario (sogenannter Bündnisfall) der Nato nachempfunden. Das bedeutet: Der Bündnisfall beschreibt eine strategische Lage, in der eine von einem der jetzt 31 Mitgliedstaaten aufgrund eines militärischen Beistandsvertrages eingegangene Verpflichtung wirksam wird. Diese besteht darin, in einen Krieg einzutreten, den der jeweilige Bündnispartner führt, bzw. einen Krieg zum Schutze dieses Partners zu beginnen. Eine solche Möglichkeit der sogenannten kollektiven Verteidigung (Recht auf Selbstverteidigung) wird in Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen explizit vorgesehen, bis der UN-Sicherheitsrat angemessene Maßnahmen trifft.
Was wird bei „Air Defender 2023“ geübt?
Die an Air Defender 2023 teilnehmenden Streitkräfte üben die gemeinsame Reaktionsfähigkeit ihrer Luftstreitkräfte bei einer Krisensituation. Deutschland übernimmt die Rolle eines Verteidigungsknotenpunkts innerhalb Europas. Während der zwei Wochen dauernden Übung verlegt die US United States Air National Guard 100 Flugzeuge nach Europa.