Nachruf Pfarrer i. R. Kindler gestorben

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Pfarrer i. R. Rolf Kindler starb am 27. Januar 2023 in Schmalkalden. Foto:  

Rolf Kindler ist tot. Der langjährige Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde Wasungen starb im Alter von 87 Jahren in Schmalkalden.

 
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„Kindler war im besten Sinne ein konservativer Kirchenmann. Ich habe nur gute Erinnerungen an ihn. Er war ein kluger Theologe und belesener Mann“, sagt Roland Artus, der seit den 1980er Jahren im Gemeindekirchenrat aktiv ist und heute stellvertretender Vorsitzender dieses Gremiums. Er schätzte mit vielen anderen den Geistlichen sehr, der am 27. Januar im Alter von 87 Jahren in einem Schmalkalder Pflegeheim gestorben ist. Für die Stadt sei sein Wirken eine Bereicherung gewesen. Rolf Kindler wird am Samstag, 11. Februar, um 14.30 Uhr auf dem Friedhof in Schwallungen beigesetzt. An jenem Ort, wo auch seine Frau Sigrid bestattet wurde, die bereits 2013 verstorben war. In Schwallungen verbrachten beide ihren Lebensabend, nachdem Rolf Kindler als Pfarrer von Wasungen verabschiedet worden war.

Der 1935 in Gotha Geborene verbrachte in der Südthüringer Fachwerkstadt an der Werra wohl seinen längsten Lebensabschnitt. Von Dezember 1973 bis Dezember 1998 war er hier das geistliche Oberhaupt. Rechnet man die Vakanzen hinzu, die Kindler als Ruheständler noch wahrnahm, war er mehr als ein Vierteljahrhundert in der Region tätig. Stefan Kunze, der heute Pfarrer in Wasungen ist, würdigte seinen Vorvorgänger als aufrechten Gottesmann, der insbesondere in der Wendezeit 1989/90 mit seiner Ruhe, seiner Besonnenheit und Glaubwürdigkeit den politischen und gesellschaftlichen Wandel in Südthüringen mitgestaltete. An eine Zusammenarbeit, die von gegenseitiger Achtung geprägt war, erinnert sich Manfred Koch, der damals Bürgermeister der Stadt war. In den 1980er Jahren hätten Stadtrat und Gemeindekirchenrat einmal im Jahr eine gemeinsame Sitzung durchgeführt, um anstehende Dinge zu besprechen und zu klären. Dazu Koch: „Es war mir wichtig, dass auf dieser Ebene alles im Lot ist.“

Kindlers Verlässlichkeit und seine Beharrlichkeit waren es, die nach Auskunft von Artus auch von den Gemeindegliedern sehr geschätzt wurden. Vor allem die älteren Christen, die nicht mehr gut zu Fuß waren oder krankheitsbedingt das Bett hüten mussten, haben ihn als einen Pfarrer erlebt, der den Kontakt zu ihnen hielt und zu Geburtstagen oder anderen Anlässen persönlich vorbei kam und sich Zeit für Gespräche nahm. Rolf Kindler hinterlässt drei Töchter mit Familien.

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