Drei Winterspiele, vier Medaillen

Rennrodel-Olympiasieger Klaus Bonsack ist am Sonntag in Innsbruck nach einer länger anhaltenden Schmerz-Periode im Alter von 82 Jahren verstorben. Das teilte Ehefrau Helga mit. Klaus Bonsack gehörte zur ersten Generation der Weltspitzen-Rodler aus der DDR. Der Friedrichrodaer Ehrenbürger startete von 1964 bis 1972 bei drei Olympischen Spielen und gewann jeweils eine Medaille. 1964 wurde er Zweiter im Einsitzer-Rennen hinter seinem langjährigen Freund und Partner Thomas Köhler, mit dem er zusammen Doppelsitzer-Olympiasieger 1968 in Grenoble wurde. Zudem gewann Bonsack da noch Einsitzer-Bronze. 1972 raste er mit dem Ilmenauer Wolfram Fiedler zu Doppelsitzer-Bronze in Sapporo.

Nach seiner aktiven Laufbahn war er Schlitten-Techniker im DDR-Verband und als Technischer Delegierter für den Rodel-Weltverband FIL unterwegs. Ab 1990 trainierte Bonsack die österreichischen Rennrodler, führte die Schwestern Doris und Angelika Neuner zu olympischem Gold und Silber. Seitdem lebte er mit Ehefrau Helga in Innsbruck. Dort war er bei keinem Rennen wegzudenken, bis die krankheitsbedingten Ausfall-Erscheinungen seine Mobilität mehr und mehr einschränkten. Trotzdem bastelte er weiter an zu Hause gebauten Rennschlitten. Alljährlich trafen sich die ehemaligen Rodler-Kollegen in Familie in Österreich oder Deutschland. 2004 wurde Bonsack als eines der ersten Mitglieder in die Hall of Fame der FIL aufgenommen.

Seit vier Jahren lebte „Bonne“ in einem Pflegeheim in Innsbruck, unweit seiner Wohnung. Zuerst war er mit einem Rollator unterwegs, später mit einem Rollstuhl. „Seit vergangenem Dezember wurde das Leben für Klaus zunehmend erschwerter, kündigte sich das schmerzhafte Ableben an“, berichtet Helga Bonsack. In seinen letzten Stunden waren sie und die Kinder im Pflegeheim am Bett von Klaus und konnten sich verabschieden.

Der Friedrichrodaer Ehrenbürger soll wohl Anfang April im kleinen Kreis in seiner Heimatstadt beigesetzt werden. Die Trauerrede wird sein langjähriger Freund und Partner Thomas Köhler halten, als letzte Würdigung und Verbeugung vor Klaus Bonsack.