Heike Heß ist berufstätig. Neben ihrem beeinträchtigten Sohn, den sie zu Hause betreut, kümmert sich die Schmalkalderin um eine ältere Dame. Diese kann ihren Haushalt noch ganz gut bewältigen, allerdings braucht sie Unterstützung im Alltag, beim Einkaufen zum Beispiel oder bei regelmäßigen Arztbesuchen. Gerade im Alter nimmt dieses Thema viel Zeit in Anspruch, immer wieder können neue Beschwerden hinzukommen. Heike Heß versucht es einzurichten, die Seniorin zu ihren Terminen zu begleiten. Das bedeutet allerdings, dass sie die Arbeitszeit nacharbeiten muss. Es gibt aber auch Tage, da kann sie nicht weg. Deshalb war Heß froh und dankbar, dass der Pflegedienst der Volkssolidarität Schmalkalden-Meiningen (VS) die hoch betagte Frau mit einer Stunde pro Woche unterstützt. Hauptsächlich bei den Fahrten zum Arzt. „Das hat mich sehr entlastet.“ Der Aufwand wurde über den zusätzlichen Betreuungsaufwand bei der Pflegekasse abgerechnet. Im Sommer 2022, als der Dienst begann, betrug der Stundensatz 25 Euro. Ende des Jahres teilte dann der Pflegedienst mit, dass der Stundensatz ab dem 1. Januar 2023 erhöht werden müsse, auf 45 Euro. Fast das Doppelte. Das Geld von der Pflegekasse reichte nun nicht mehr, um den Monat abzudecken. Die Rentnerin, seit den 1960er-Jahren Mitglied der Volkssolidarität, entschied sich trotzdem, den Dienst weiterhin in Anspruch zu nehmen. Sie war ja zufrieden. Die Mehrkosten bezahlte sie aus ihrem eigenen Portemonnaie.