Einsatzkräfte sind am Donnerstag zu einem heiklen Einsatz gerufen worden: In Münchberg haben zwei Schäferhunde einen Vater und seine drei Kinder angegriffen. Zwei Kinder – ein Dreijähriger und ein Kind im Vorschulalter – erlitten Verletzungen und befinden sich nun in den Krankenhäusern in Hof und Münchberg. Auch der Vater trug beim Versuch seine Kinder zu schützen Verletzungen davon. Ein Kind blieb unversehrt. Ein Säugling wurde nicht verletzt, wie es in anderen Medien zunächst hieß.
Insgesamt vier Rettungswagen und ein Hubschrauber waren im Einsatz. „Wir gehen bei solchen Einsätzen zunächst immer vom Schlimmsten aus“, informiert ein Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle Hochfranken auf Nachfrage. Die Beteiligten hätten Biss- und Kratzwunden sowie Abschürfungen davongetragen. „Nichts Lebensbedrohliches.“
Die zwei Hunde gehören dem Vermieter der Familie. Er hatte die Tiere im Garten herumlaufen lassen, während dort die Kinder spielten. Für Markus Pfreundner, den Vorsitzenden des Vereins für deutsche Schäferhunde Münchberg, ist so ein Verhalten bei dieser Hunderasse alles andere als typisch. „Viele denken, Schäferhunde wären reine Schutzhunde“, sagt Pfreundner. Das stimme aber nicht. „Die Tiere sind auch wunderbare Familienhunde.“
Der Münchberger Fall sei ungewöhnlich. „Ohne den Halter zu kennen, muss ich sagen: Das deutet darauf hin, dass die Hunde nicht ausgelastet waren.“ Schäferhunde brauchen laut Pfreundner viel Auslauf und geistige Herausforderungen. „Langweilen sich die Tiere, kann so etwas leider passieren“, informiert der Experte für Schäferhunde. Die Hunde müssten aber über einen Zeitraum von mehreren Monaten unausgelastet gewesen sein. „Es dauert wirklich lange, bis sie sich so verhalten.“
Die Münchberger Polizei bestätigte den Einsatz zwar; Näheres wollten die Beamten am Donnerstag auf Nachfrage der Frankenpost aber noch nicht sagen.