Nachbar-Regionen Nach Hochzeit nun schon 29 Corona-Fälle

Hanns Friedrich
Auch am Dienstag wurden wieder Menschen an der Corona-Station in Heustreu getestet. Wegen einer Hochzeitsfeier mit Infizierten im Raum Bad Königshofen wird verstärkt untersucht. Die Bundeswehr hatte an der Station wieder die Einweisung übernommen. Foto: Friedrich

Corona hat beim Walzer mitgetanzt: Die Zahl der an Covid-19 Erkrankten nach einer Hochzeit in Bad Königshofen ist auf 29 angestiegen. Das hat Folgen für die gesamte Region.

 
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Bad Königshofen - Erschütternde Nachrichten kommen aus der Corona-Teststation in Heustreu im Grabfeld: Die Zahl der mit dem neuartigen Virus Infizierten nach einer Hochzeitsfeier in Bad Königshofen ist um zwölf auf nun 29 gestiegen.

Die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Anne-Rose Denzel, hatte Bürgermeister Thomas Helbling (CSU) und auch Landrat Thomas Habermann (CSU) am späten Montagabend informiert und gebeten, alle Schulen und Kindergärten im Bereich der Stadt Bad Königshofen bis auf Weiteres zu schließen. Betroffen sind insgesamt sechs Kindergärten, darunter auch jener in Trappstadt nahe der Landesgrenze. Hinzu kommt der Schülerhort in Bad Königshofen.

Das Gesundheitsamt in Bad Neustadt habe mit der schnellen Auswertung Unglaubliches geleistet, lobt das Bad Königshofener Stadtoberhaupt. Bis spät in der Nacht war Bürgermeister Helbling deshalb am Montag im Rathaus, um die Direktoren aller sechs Schulen zu informieren. Mit dabei sind diesmal auch die Berufsfachschule für Musik- und die Kreismusikschule. Die Alten- und Pflegeheime der Stadt hatten bereits am Montag ihre Einrichtungen für den öffentlichen Besucherverkehr geschlossen.

Bürgermeister Helbling: "Unser größtes Anliegen war es, derartige Schritte zu vermeiden, allerdings muss nun die Sicherheit und der Schutz aller Bürger oberste Priorität haben." Landrat Habermann sagte, dass ein Anstieg nicht überraschend gekommen sei. Die Ergebnisse stammen von 270 Getesteten. Nun werden die Daten analysiert und die Betroffenen informiert. Dann wiederum müssen von diesen die Kontaktpersonen genannt und ebenfalls durch einen Test überprüft werden.

In einer Pressemitteilung des Landratsamtes Rhön-Grabfeld heißt es, dass die Zahl der Neuinfektionen im Landkreis in einer Woche pro 100 000 Einwohner in Richtung 50 steigt. Die Infektionen sind fokussiert auf Bad Königshofen und Umgebung.

Als Einrichtungen, die Kontakt mit Covid-19-Infizierten haben oder hatten, nennt Jörg Geier, Leiter der Stabstelle am Landratsamt Bad Neustadt, eine Behindertenwerkstatt im Landkreis und die Schulen in Bad Königshofen. Negativ verlaufen ist ein Reihentest im Bereich der Feuerwehr Bad Neustadt. Insgesamt sind seit März 273 Personen positiv im Landkreis Rhön-Grabfeld getestet worden,, das entspricht 223 pro 100 000 Einwohnern. Zum Vergleich: In Schmalkalden-Meiningen beträgt diese Kennzahl 158, im Kreis Hildburghausen 149.

Landrat und Bürgermeister appellieren an die Bevölkerung, die Hygienevorschriften und die Regeln des Robert-Koch-Institutes einzuhalten. Im öffentlichen Raum und größeren Veranstaltungen oder Menschenansammlung gilt: Mund-Nasen-Schutz tragen, Händewaschen, mindestens einmal pro Stunde, Desinfizieren der Hände, 1,50 Meter Abstand halten und die Hust- und Niesetikette zu befolgen.

"Bitte unterstützen Sie uns dabei, das aktuelle Geschehen zu verlangsamen, und achten sie bei sich und ihren Kindern auf mögliche Symptome im Zusammenhang mit dem Corona-Virus", bittet Helbling. Nur gemeinsam sei es zu schaffen, die Infektionszahlen nicht noch weiter nach oben schnellen zu lassen. Einen weiteren Anstieg befürchten die Verantwortlichen allerdings nach den weiteren Tests am Dienstag und dann in den Schulen. hf

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