Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilen, wurde inzwischen ein Großteil der betroffenen Angehörigen der Verstorbenen verständigt. Bis zur Beendigung der Unfallaufnahme, Bergung der Fahrzeuge und Reinigung der Fahrstreifen, blieb die Fahrbahn in Richtung Süden bis in die Abendstunden komplett gesperrt.



Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft kamen sowohl ein Verkehrsunfallsachverständiger als auch ein Brandsachverständiger an die Unfallstelle und unterstützten die Beamten der Verkehrspolizei Hof bei der Klärung der Unfallursache. Nach vorläufiger Einschätzung beider Sachverständiger liegen bisher keine Hinweise darauf vor, dass der Reisebus bereits vor dem Aufprall auf den Anhänger gebrannt hat. Vieles spricht dafür, dass bei dem Bus erst aufgrund der Kollision mit dem Anhänger Feuer ausgebrochen ist.
Zwei Staatsanwältinnen aus Hof führten vor Ort in Abstimmung mit den drei Sachverständigen und den Einsatzkräften die Ermittlungen. Mitarbeiter eines Kriseninterventionsteams kümmerten sich um Verletzte, Angehörige und Einsatzkräfte.

Drei Verletzte weiter in Lebensgefahr

Inzwischen konnten sieben leicht verletzte Businsassen die Krankenhäuser wieder verlassen, 23 weitere Personen befinden sich mit schweren Verletzungen noch in stationärer Behandlung. Bei drei von ihnen besteht Lebensgefahr.

Die Staatsanwaltschaft Hof führt wegen des Verkehrsunfalls ein Ermittlungsverfahren. In diesem Zusammenhang richtet sich der Verdacht bezüglich des Unfallverursachers zum momentanen Stand allein gegen den verstorbenen Fahrer.

Im Zuge der Ermittlungen wurde der Firmensitz des Busunternehmens in Sachsen durchsucht; dabei wurden Unterlagen in Bezug auf den Reisebus und die beiden Busfahrer sichergestellt. Deren Auswertung wird mit Nachdruck betrieben.

In den frühen Abendstunden erfolgte die aufwändige Bergung der beiden Wracks, bei der unter anderem ein Kran zum Einsatz kam. Die Fahrzeuge sind auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof für weitere Begutachtungen sichergestellt.

Nach umfangreichen Reinigungsarbeiten der Fahrspuren durch eine Spezialfirma sowie der Autobahnmeisterei Münchberg konnte die A9 in Richtung Süden gegen 20.45 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Inwieweit es durch das Verhalten von Verkehrsteilnehmern im Zusammenhang mit der Anfahrt von Einsatz- und Rettungskräften zu erheblichen Behinderungen oder zu strafbarem Verhalten gekommen ist, wird derzeit mit den Einsatzkräften abgeklärt. Sollte sich ein Anfangsverdacht hierfür ergeben, wird auch in diese Richtung mit Nachdruck ermittelt werden.