Seevetal - Ein Busfahrer hatte den Maskierten am Morgen auf dem Weg zu einem Schulzentrum in der Gemeinde Seevetal beobachtet und die Polizei alarmiert, wie ein Sprecher mitteilte. Auch weil der Fahrer dabei eine Taschenlampe am Gürtel des Jugendlichen für eine Pistole gehalten hatte, gingen die Behörden zunächst von einem möglicherweise drohenden Attentat oder Amoklauf aus. So wurden alle verfügbaren Streifenwagen aus den Landkreisen Harburg, Lüneburg und Stade sowie dem Heidekreis in Bewegung gesetzt, um den vermeintlichen Angreifer zu stoppen.

Nur wenige Minuten nach der Alarmierung entdeckte die erste Besatzung den 17-Jährigen. Mit gezogenen Waffen stoppten die Beamten ihn und forderten den Jugendlichen auf, die Haube abzunehmen. Schnell konnten die Polizisten Entwarnung geben - es handelte sich um einen Schüler, der den Mottotag seiner Schule als FBI-Agent besuchen wollte. Gegen den 17-Jährigen wurde ein Strafverfahren eingeleitet, möglicherweise muss er nun auch die Einsatzkosten im vierstelligen Bereich tragen.

«Bei dieser Einsatzmeldung gehen allen beteiligten Beamten die schlimmsten Szenarien durch den Kopf», sagte Wilfried Reinke, Leiter Einsatz bei der Polizeiinspektion Harburg. «Dass man in Zeiten, in denen fast täglich von Terroranschlägen im öffentlichen Raum berichtet wird, mit einem solchen Kostüm durch die Straßen läuft, macht mich beinahe sprachlos.»