Nach den Ferien Fast alle Schulen starten mit Präsenzunterricht

Am Montag und Dienstag waren die Schulen noch geschlossen. An diesem Mittwoch dürfen sie wieder öffnen, sofern das Infektionsgeschehen es zulässt. Darüber entscheiden können die Schulleiter. Symbolfoto:Michael Reichel Foto:  

Um mögliche Corona-Ansteckungen zu verhindern, hatte das Thüringer Bildungsministerium den Schülern recht kurzfristig zwei zusätzliche Tage Weihnachtsferien gegeben. Am Montag und Dienstag waren die Schulen noch zu. An diesem Mittwoch kann der Schulbetrieb nun wieder beginnen. Die Schulleitungen können selbst darüber entscheiden, ob im Präsenz- oder Distanzunterricht gelehrt wird. Unsere Zeitung hat sich stichprobenartig umgehört, welche Pläne die Schulen im Ilm-Kreis haben.

 
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Berufsschulzentrum

Der Zufall kam dem Staatlichen Berufsschulzentrum llmenau-Arnstadt zu Hilfe. Für Montag und Dienstag waren ohnehin variable Ferientage geplant gewesen. Die Schule hätte also ohnehin erst an diesem Mittwoch wieder geöffnet. „Das kam uns gut gelegen“, sagt Schulleiter Frank Macholdt.

Die beiden freien Tage habe man genutzt, um den Schulstart im neuen Jahr zu organisieren. Da es aktuell keine Krankmeldungen und Quarantänefälle mehr gäbe, könne man an diesem Mittwoch wieder mit dem Unterricht vor Ort starten. „Wir haben alle Betriebe und Schüler darüber informiert, dass wir ganz normal standardmäßig mit Präsenzunterricht anfangen“, so Macholdt.

Doch bevor gelernt wird, steht für die Schüler zunächst ein Corona-Test an. „Wir werden alle Schülerinnen und Schüler durchtesten. Dann schauen wir mal, was passiert“, so Macholdt.

Dass die Schulleiter nun eigenverantwortlich darüber entscheiden können, in welcher Form der Unterricht angeboten wird, begrüßt er. „Ich halte diese Variante für sehr sinnvoll“, sagt er. Von Schulamt und Bildungsministerium sei ein Handlungsschema vorgelegt worden, wie die Schulen bei neuen Fälle verfahren können und dürfen. „Demnach dürfen wir selbst entscheiden, ob je nach Infektionsgeschehen nur bestimmte Kontaktschüler oder die Klasse zu Hause bleiben müssen“, so Macholdt.

Goetheschule

Ähnlich sieht es Robby Krämer, kommissarischer Leiter der Goetheschule Ilmenau. Dass die Schulen selbst entscheiden dürfen, ob sie Unterricht in Präsenz, in festen Gruppen oder im Wechselunterricht anbieten, findet er grundsätzlich gut. Allerdings sei die Kommunikation schwer und kurzfristige Regeländerungen von vorgesetzten Stellen würden zu Irritationen auf allen Seiten führen.

Eine komplette Schulschließung sei nur in Absprache mit dem Schulamt möglich, erklärt Robby Krämer weiter. Und dieser „Distanzunterricht für alle“ würde bedeuten, dass die Elft- und Zwölftklässler trotzdem weiterhin als Abschlussklassen zum Unterricht in die Schule kommen – zumindest auf dem Papier. Inwiefern dies bei einem unkontrollierten Infektionsgeschehen mit Erkrankungen in diesen Abschlussklassen und im Kollegium umzusetzen ist, bliebe in so einem Fall abzuwarten.

„Nach den Herbstferien waren 18 von 34 Klassen direkt oder indirekt vom Coronavirus betroffen“, erinnert sich Robby Krämer. Damals hätte er die Schule gerne geschlossen – das ging aber nicht. Und wie es jetzt dauerhaft weitergeht, hänge vom Infektionsgeschehen ab und müsse wöchentlich neu beurteilt werden. Zweimal pro Woche stehen für die Schüler Coronatests auf dem Plan, „ich würde mir mindestens einen mehr pro Woche wünschen, täglich wäre ideal“, sagt Robby Krämer. Doch für mehr Tests fehle es an Kapazitäten. Weiterhin müssen alle Schüler eine Maske tragen – auch im Unterricht. Neu ist nun, dass auch die jüngeren Schüler eine OP- oder FFP2-Maske tragen müssen. Bisher durften diese ihren Mund und die Nase auch mit beispielsweise einem Tuch bedecken.

Seine Schüler starten derweil nicht an diesem Mittwoch, sondern erst am Donnerstag mit dem Unterricht im Schulhaus, denn die Goetheschule hatte am Montag einen variablen Ferientag, in Absprache mit dem Schulamt nutzen die Schüler den Dienstag und Mittwoch für das Lernen zu Hause. Am Donnerstag heißt es dann für alle Kinder und Jugendlichen wieder: Schulbank drücken. Bis dahin verschafft sich Robby Krämer einen Überblick zum aktuellen Infektionsgeschehen der Schulgemeinschaft. Mit Stand von Dienstagmittag bleiben ein Lehrer und weniger als zehn Schüler coronabedingt zu Hause – insgesamt besuchen das Gymnasium 760 Schüler, erklärt er.

Lindenberg-Gymnasium

Kritik an den neuen Regelungen gibt es derweil vonseiten des Ilmenauer Lindenberg-Gymnasiums. „Da werden wir alleine gelassen“, sagt Schulleiterin Sabine Knoll. Präzisere Vorgaben fände sie erstrebenswert.

Alle Schüler der fünften bis zwölften Klassen starten an diesem Mittwoch in den Präsenzunterricht. In der ersten Stunde gibt es Coronatests für alle Schüler, erklärt Sabine Knoll. Wie genau es längerfristig weitergeht, stehe aber noch nicht fest. Zuerst müsse sich die Schule einen Überblick, etwa über die Coronalage, verschaffen. Die Hoffnung sei, weiter in Präsenz zu unterrichten. Immerhin habe die Schule einen Bildungsauftrag und die Schüler sollen auch ihre sozialen Kontakte pflegen. Vor Weihnachten zumindest sei die Situation an der Schule entspannt gewesen. Zwar waren Kinder in Quarantäne, die letzten drei Tage vor den Ferien sind die anderen Schüler aber zum Unterricht in die Schule gekommen, das Gymnasium entschied sich gegen den häuslichen Distanzunterricht.

Gymnasium Königsee

Auch Katrin Prautsch, stellvertretende und amtierende Schulleiterin des Königseer Max-Näder-Gymnasiums, sieht aktuell keinen Grund, an diesem Mittwoch nicht wieder in den Präsenzunterricht einzusteigen. Nach dem inzwischen obligatorischen Test läuft wieder der Unterricht nach geltendem Stundenplan. „Die Datenlage und die Zahlen geben aktuell keinen Anlass, anders zu handeln. Zudem habe das Gymnasium – dank kaum vorhandener Quarantäne bei Schülern oder Lehrern – auch die Möglichkeiten, den Unterricht so gestalten zu können, ist Katrin Prautsch froh und hofft, dass das – auch nach dem ersten Test – weiter so anhält.

Regelschule Geratal

Auch an der Regelschule Geratal beginnt der Unterricht an diesem Mittwoch regulär laut Stunden- beziehungsweise Vertretungsplan. Wie es weitergeht, werde wochenweise durch die Schulleitung festgelegt, heißt es auf der Internetseite der Schule. Sollte es zu einem erhöhten Infektionsgeschehen an der Schule kommen, würden entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Zweimal wöchentlich wird an der Schule getestet.

Grundschule Stützerbach

Dasselbe Bild ergibt sich für die Grundschüler der Kneipp-Grundschule in Stützerbach. Auch hier geht es an diesem Mittwoch mit Präsenzunterricht in festen Gruppen los. In die Notbetreuung am Montag und Dienstag kamen sieben von 121 Kindern, heißt es aus der Schule.

In dieser Woche haben an den restlichen Schultagen die Jüngsten vier Unterrichtsstunden. Die Dritt- und Viertklässler beginnen mit fünf Unterrichtsstunden, am Freitag mit vier. Alle Klassen werden von ihren Klassenlehrerinnen in den Hauptfächern unterrichtet. Die Hortbetreuung erfolgt in festen Gruppen. Sie endet jedoch in dieser Woche um 15 Uhr.

Ab kommenden Montag, 10. Januar, findet der Präsenzunterricht wieder nach Stundenplan statt. Auch die Hortbetreuung erfolgt dann wieder regulär. Schulleiterin Ditta Harwardt sagt, dass die Eltern über die Homepage der Schule und über die Elternsprecher über die aktuellen Regelungen informiert wurden.

Gemeinschaftsschule Großbreitenbach

An der Gemeinschaftsschule in Großbreitenbach geht es an diesem Mittwoch mit normalem Regelbetrieb in allen Klassen weiter. Eine Notbetreuung für die ersten beiden Schultage im neuen Jahr wurde durch die Schulleitung per Elternschreiben angeboten, aber es war kein Kind da, sagt Schulleiterin Andrea Köhler. Über Distanzunterricht erhielten die Schüler Material zum Wiederholen und Festigen des Unterrichtsstoffes. Andrea Köhler wünscht sich, dass solange wie möglich normaler Unterricht stattfinden kann. „Ich stehe für Präsenzunterricht für alle Kinder, solange es das Infektionsgeschehen zulässt.“ Aktuell sieht sie keine Notwendigkeit, vom Präsenzunterricht abzurücken. Auf alle Fälle werde sie sich dafür einsetzen, dass die Schule nicht zumachen muss.

Grundschule Gehren

„Wir machen Mittwoch ganz normal mit dem Präsenzunterricht weiter“, so Schulleiterin Sandra Meister. Nach unserer Kenntnis gibt es aktuell kein Infektionsgeschehen beziehungsweise Fälle, die Einfluss auf einen normalen Unterricht in den acht Klassen hat. Sollte ein Fall einer Infektion auftreten, werde man entsprechende Maßnahmen ergreifen, so Sandra Meister. Sie gehe aber davon aus, dass diese Woche für die 168 Schülerinnen und Schüler ohne weitere verschärfte Maßnahmen zu Ende geht.

Grundschule Langewiesen

Mit einem morgendlichen Test wird man auch in Langewiesen wieder in den Präsenzunterricht inklusive der Hygienemaßnahmen einsteigen, ist von Langewiesens Schulleiterin Uta Zitzmann zu hören. „Ich hoffe natürlich, dass alle Mädchen und Jungen wieder gesund aus den Feiertagsferien zurückkommen“, so Uta Zitzmann. Zuletzt war die Johann Jacob Wilhelm Heinse-Grundschule in ähnlichem Umfang vom Infektionsgeschehen betroffen gewesen wie andere Schulen.

Regelschule Schmiedefeld

Die Impuls-Regelschule Schmiedefeld wäre ohnehin erst am Dienstag in den Schulalltag gestartet. Wie Schulleiterin Sabine Schilling sagte, der erste Montag des Jahres sei als variabler Ferientag bestimmt worden. Dadurch war auch für die Eltern klar, dass ihre Kinder am Montag zu Hause sein würden.

An die Eltern ging dann die Bitte um Mitteilung, welches Kind am Dienstag eine Notbetreuung benötige. Es habe keine Rückmeldung gegeben, sagt Sabine Schilling, sodass an diesem Mittwoch der Präsenzunterricht startet. Zwei Schüler befinden sich aus privaten Kontakten heraus in Quarantäne. Die Schulleiterin rechnet damit, dass in der kommenden Woche der normale Präsenzunterricht stattfinden wird. Bis Donnerstag einer jeden Woche müsse sie weitermelden, wie in der Folgewoche der Unterricht gehandhabt wird. Veränderungen gibt es aktuell beim Sportunterricht. Der ist auf Sport im Freien beschränkt.

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