Nach Brand in Schnett „Freies Wort hilft“ sammelt Spenden für Betroffene

Andreas und Michael Schramm vor dem Haus in der Schnetter Schulstraße. Die Brüder haben bei dem Brand ihre Mutter – und Michael Schramm sämtliche Habseligkeiten verloren. Foto: frankphoto.de/Bastian Frank

Nach dem Wohnhausbrand in Schnett steht Michael Schramm ohne eigenen Hausstand da. Bruder Andreas und die Schnetter Nachbarn haben mit dem Nötigsten ausgeholfen. Freies Wort hilft sammelt nun Spenden für die Betroffenen.

 
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Für Michael und Andreas Schramm aus Schnett wird sich dieser Ereignis wohl ewig in die Erinnerung einbrennen. In der Nacht vom 27. zum 28. März verlieren die Brüder beim Brand in Michaels Haus ihre Mutter. Michael verliert außerdem sein Zuhause und nahezu alles, was darin gewesen ist.

Den Verlauf der Nacht kann Michael Schramm im Detail schildern. „Ich bin Fernfahrer und muss Sonntagnacht los“, erzählt er. Durch die Tür habe er etwas Rauch gerochen. „Ich bin dann in den Flur gegangen und dort schon nicht mehr weitergekommen“, erinnert er sich. Nicht weil ihm Flammen entgegen geschlagen seien, sondern eine unbeschreibliche Hitze. Er sei dann zurück gelaufen und von der Feuerwehr über ein Fenster gerettet worden. „Als ich ans Fenster gegangen bin, hatten die Nachbarn schon die Feuerwehr gerufen.“ Er sei dann direkt ins Krankenhaus nach Suhl gefahren worden, wegen einer Rauchgasvergiftung.

Michael Schramm hatte nach der Brandnacht kaum mehr, außer die Kleidung, die er am Leib getragen hatte. Alles andere ist verbrannt oder nach dem Löscheinsatz der Feuerwehr nicht mehr nutzbar. Aus dem Haus hat er noch wenige persönliche Unterlagen und Akten retten können, erzählt er. Zum Glück für ihn lebt sein Bruder Andreas im Nachbarhaus. „Ich kann froh sein, dass mein Bruder da ist und mich aufgenommen hat“, sagt Michael. Aber das könne kein Dauerzustand sein.

Wie gut in Schnett die Dorfgemeinschaft funktioniert hat sich in der Not ebenfalls gezeigt, denn die Schnetter Nachbarn haben Michael Schramm fürs erste mit Kleidung ausgestattet. Über die Kirchgemeinde werden Spenden gesammelt und auch der Ortsverein Simmersberg Schnett e.V. unterstützt, wo es geht.

Inzwischen war bereits ein Versicherungsgutachter vor Ort – ob und wie viel Geld die Versicherung zahlt ist noch unklar. Michaels Haus, in dem einst die Werkstatt seines Vaters untergebracht war, ist unbewohnbar und muss abgerissen werden, bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte, dort neu zu bauen

Im Erdgeschoss in Andreas Schramms Haus ist eine Wohnung frei. „Die haben wir begonnen für die Mutter zu renovieren“, erzählt Michael Schramm. Die Lage an der Straße und mit weniger Treppen hätten ihr die Wege erleichtern sollen, doch die Mutter habe nicht umziehen wollen. Nun soll die Erdgeschosswohnung für Michael hergerichtet werden. Elektrik und Putz sind schon fertig gestellt. Der Fußboden muss noch erneuert, Waschbecken angebracht und die Wohnung renoviert werden. Damit ist es natürlich noch nicht getan. Denn Michael braucht im Grunde einen kompletten Hausstand. Einrichtung, Möbel, ganz normale Gebrauchsgegenstände. „Ich habe mit dem Bürgermeister gesprochen. Er will organisieren, dass wenigstens ein Bett und ein Tisch da sind“, sagt Michael. Aktuell schläft er in Andreas’ Bett, während der momentan mit der Couch vorlieb nimmt.

Die Schramms sind dankbar für die Hilfe und Unterstützung, die ihnen zuteil geworden ist. Mit dem Ausbau blicken die beiden jetzt nach vorn.

Freies Wort hilft“ – der Hilfsverein der Heimatzeitung unterstützt beim Spendensammeln. Der Verein hat 2000 Euro Soforthilfe überwiesen. Wenn auch Sie, liebe Leser, spenden möchten, nutzen Sie bitte das Spendenkonto von Freies Wort hilft e.V. bei der Rhön-Rennsteig-Sparkasse, IBAN: DE39 84050000 1705 017 017 und das Stichwort „Schnett“. Ihre Spende kommt ohne Abzug direkt bei den Betroffenen an.

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