Musikverein 43 auf einen Streich

Daniela Löffler
Die anwesenden Jubilare des Musikvereins Neuhaus-Schierschnitz wurden zur Jahreshauptversammlung für ihr Engagement geehrt. Foto: Daniela Löffler

Bei ihrer ersten Jahreshauptversammlung seit drei Jahren haben die Mitglieder des Musikvereins Neuhaus-Schierschnitz einen enormen Zuwachs verzeichnet. Außerdem blickten sie auf zahlreiche Höhepunkte und Jubiläen zurück und auf ebensolche voraus.

 
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Sagenhafte 43 neue Mitglieder hat der Musikverein Neuhaus-Schierschnitz bei seiner Jahreshauptversammlung aufgenommen und damit seine Gesamtmitgliederzahl mit nun 93 Mitgliedern nahezu verdoppelt, unter ihnen viele Kinder, zwei Musiklehrer, der Bürgermeister der Marktgemeinde Mitwitz sowie eine Musikpädagogin. Ein großartiger Erfolg, der nicht nur den ersten Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Kellermann erfreute. Auch Jürgen Köpper, der als amtierender Landrat bei der Versammlung im Kultursaal Neuhaus-Schierschnitz zu Gast war, zeigte sich begeistert: „Da ich von Natur aus neugierig bin, bin ich eurer Einladung selbstverständlich gerne nachgekommen“, sagte er und betonte, sich dem „besten Klangkörper im Landkreis“ nicht entziehen zu können. Vor allem die traditionellen Standela seien ihm in bester Erinnerung und die Tatsache, dass sogar die jüngsten Musiker bei den erfahrenen Älteren mitspielen dürfen: „Dabei lässt sich besonders viel lernen“, sagte er und überreichte Wolfgang Kellermann eine kleine Finanzspritze zur Unterstützung des Vereins und eben dieser erfolgreichen Jugendarbeit.

Selbige nahm ihren Anfang bereits vor sieben Jahren, als sich Vorstand und Mitglieder entschlossen, das Kinder- und Jugendorchester professionell aufzubauen und entsprechend betreuen zu lassen, besonders durch die Musiklehrer Elisabeth Mingus und Wolfgang Schreffer. Mit Stefan Krauß habe man den idealen Ansprechpartner und die fachliche Lehrkraft gefunden und mit Sindy Kessel die passende Organisatorin und Frau mit dem Gespür für Kinder, die sich vor allem bei den Eltern bedankte für ihre Geduld und die Bereitschaft, ihre Kinder regelmäßig und zuverlässig zu Proben und Auftritten zu fahren. Trotz Corona, Homeschooling, Probe- und Auftrittsverboten sei es gelungen, die jüngsten Musiker zu begeistern und nicht zu verlieren.

Kleines Polster in der Kasse

Dank zahlreicher Auftritte bei Veranstaltungen und Spenden – hier vor allem durch die Sparkasse Sonneberg, die Privatbrauerei Gessner sowie viele private Sponsoren –, die Geld in die Vereinskasse spülten, habe man sich schon vor Pandemiezeiten ein kleines Polster schaffen können, von dem man Workshops und ganze Probewochenenden für den musikalischen Nachwuchs organisieren konnte, um das Niveau und die Leistungen zu fördern und zu fordern, sagte der erste Vorstandsvorsitzende. „Auch die finanzielle Förderung des Bundes über das Aktionsprogramm ‚Aufholen nach Corona‘ hat uns dabei geholfen, und ich bin stolz auf das, was wir trotz der Widrigkeiten bisher erreicht haben“, sagte er sichtlich gerührt.

2020 habe man lediglich drei Veranstaltungen absolvieren können, ergänzte Dirigent und musikalischer Leiter des Blasorchesters Roberto Kämpf: „2021 konnten wir überhaupt nichts tun, bevor wir im vergangenen Jahr endlich wieder starten durften und 13 Mal geprobt haben. Dabei haben wir uns neu gefunden und einiges ausprobiert, das jedoch noch nicht verraten werden soll“, berichtete er. „Ich bin begeistert vom Einsatz aller Musiker und vor allem von unserer jungen Garde, die schon jetzt im Blasorchester spielt. Die Jungen müssen auftreten“, betonte er. „Nur so gelingt eine Anhebung des Niveaus, gewinnt man Erfahrung und findet seinen Weg.“ Vor allem aber dankte er Wolfgang Kellermann, der durch sein jahrelanges persönliches Wirken im Verein und darüber hinaus dazu beigetragen hat, den Verein nach vorne zu bringen. „Hier fand sich das richtige Personal zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagte der Dirigent.

Selbstverständlich durften die vielen Auszeichnungen für langjährige Mitglieder nicht fehlen, von denen Rainer Kämpf bereits vor drei Jahren seine 60-jährige Mitgliedschaft vollendete und dafür mit der Ehrennadel in Gold mit Diamant von der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände ausgezeichnet wurde. Nicht zuletzt verabschiedete sich Rainer Korn nach vielen aktiven Jahren aus dem Vorstand. Er möchte mit 84 Jahren etwas kürzertreten und wird den Verein künftig anderweitig unterstützen.

Nach Entlastung des alten Vorstandes wurde es Zeit für die Neuwahl auf die nächsten zwei Jahre. Wolfgang Kellermann wurde als erster Vorsitzender im Amt bestätigt, gefolgt von Sindy Kessel als zweite Vorsitzende, Schatzmeisterin bleibt Kirsten Grundmann, Schriftführer ist weiterhin Michael Bauer, fürs Inventar und Notenmaterial ist künftig Ronny Kessel zuständig und für die technische Ausrüstung/Instrumente Sandro Liebermann, Roland Bolgehn bleibt Orchestersprecher, und Roberto Kämpf ist als Dirigent des Blasorchesters automatisch Mitglied des Vorstands und wird dessen Arbeit weiterhin konstruktiv unterstützen.

Buntes Programm

Wer sich die musikalische Kraft des Musikvereins Neuhaus-Schierschnitz einmal aus nächster Nähe anhören möchte, hat dazu in diesem Jahr zahlreiche Gelegenheiten, so zum Beispiel am Sonntag, 23. April, ab 15 Uhr beim hauseigenen Frühlingskonzert im Kultursaal Neuhaus-Schierschnitz (Einlass ab 14 Uhr); beim Jubiläumskonzert zum 175-jährigen Bestehen der Oberlinder Blasmusik am 21. Mai ab 13 Uhr; am 1. Juli von 10 bis 12 Uhr in Gehlberg beim Frühschoppen des Thüringer Gebirgs- und Wandervereins; bei vielen Kirchweihen im Landkreis Sonneberg, beim Stadt- und Museumsfest Sonneberg, beim Backofen-Fest Mupperg und nicht zuletzt beim traditionellen Weihnachtskonzert des Vereins am 10. Dezember.

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