Munitionsfund Scharf oder nicht?

Karl-Wolfgang Fleißig

Spezialisten der Polizei kommen bei einem Munitionsfund in Sachsenbrunn zum Einsatz. Sie sorgen für Aufklärung in dem unbewohnten Haus, das gerade beräumt wird.

 
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Ein leer stehendes Haus, das beräumt werden soll, hält mitunter Überraschungen parat – wie in Sachsenbrunn, wo am Montag und Dienstag Spezialeinsatzkräfte der Polizei im Einsatz waren, weil dort Munition gefunden wurde. „Ein Mitarbeiter der Entsorgungsfirma hat die Polizei angerufen, um die Situation zu klären“, sagt Julia Kohl von der Pressestelle der Landespolizeiinspektion in Suhl am Dienstag auf Nachfrage. Scharf oder nicht? So lautete die Frage, welche Beamte der Stelle für Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung (USBV) der Polizei aus Erfurt zu beantworten hatten – in einem Haus, das gerade beräumt werden sollte, weil die letzte Bewohnerin in diesem Jahr verstorben ist.

Der Einsatz mit zwei Polizeifahrzeugen und einem zivilen Fahrzeug mit Beamten dieser Spezialeinheit sorgte in Sachsenbrunn für Aufsehen. Was steckt wohl dahinter? Eine mit der Beräumung des Hauses beauftragte Entsorgungsfirma hatte bei ihren Arbeiten auf dem Grundstück in einem Schuppen die verschiedenen Munitionsgegenstände gefunden. Eine erste Sichtung durch die Spezialisten der Polizei am Montag ergab, dass es sich in der Regel nicht um scharfe Übungsmunition handelt. Zwei dieser Gegenstände müssen noch genauer untersucht werden. „Es hat zu keiner Zeit Gefahr bestanden“, sagte Julia Kohl. Auch nicht für die Anwohner. Am Dienstag wurden die gefundenen Munitionsgegenstände von weiteren Beamten aus dem Gebäude entfernt und auf einen Lastwagen verladen.

Bei der Übungsmunition handelt es sich um Antipersonenminen, Übungszündsätze oder auch Panzerminen und verschiedene Greifwerkzeuge. In einem der gefundenen Behältnisse befindet sich ein Lehrmaterialsatz „Minen imperialistischer Armeen II“ mit einer entsprechenden Dia-Reihe des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR – Chef Pionierwesen. Einige der Munitionsgegenstände sind als Schnittmuster dargestellt, sodass die einzelnen Schichten erkennbar sind. Sämtliche Fundstücke sollen vernichtet werden.

Die gefundene Übungsmunition stammt nach Informationen unserer Redaktion von einem ehemaligen Bewohner des Hauses, der bereits verstorben ist. Er war als Kampfmittelberäumer entlang der ehemaligen DDR-Grenze tätig gewesen.

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