Motocross in Viernau Eine matschige Angelegenheit

Annett Recknagel

Die Endurofreunde Haselgrund richteten nach der Coronapause endlich wieder einen Motocross-Wettkampf auf der Strecke im Saugraben aus – die Resonanz zum Vier-Stunden-Team-Enduro war überwältigend.

 
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Wow – da passte einfach alles: Das Wetter, die Stimmung, die Organisation, das Miteinander und natürlich der Wettkampf. Dass die Fahrer mit ihren Motocross-Maschinen mit Schlamm und Matsch kämpften, waren sie gewohnt. So manch ein Zweirad sah schon sehr verdreckt aus, dafür aber strahlte das Publikum. Und die Pokale natürlich. Die Organisatoren von den Endurofreunden Haselgrund hatten an alles gedacht. Die Pokale fielen selbst Landrätin Peggy Greiser sofort ins Auge.

„So schöne habe ich echt noch nicht gesehen“, sagte sie. Und dann waren da noch die Sektflaschen. Die Landrätin suchte sich nach der Pokalübergabe schon mal ein sicheres Plätzchen, um ja keinen Tropfen Schaumwein abzubekommen. Die Fahrer waren diesbezüglich nicht zimperlich, ließen die Korken knallen und bespritzten sich gegenseitig mit dem prickelndem Getränk. Diesen Spaß hatten sie sich verdient – immerhin hatte jedes Zweierteam über vier Stunden auf der Motocrossmaschine sein Bestes gegeben. Von 11 Uhr bis 15 Uhr galt es möglichst viele Runden auf der Enduro-Strecke im Saugraben zu drehen.

„Wer die meisten hat, gewinnt“, sagte Kevin Albrecht, Vorsitzender der Endurofreunde und freute sich über das gewaltige Interesse am Samstag. Viele Gäste harrten die gesamte Zeit über aus, unterhielten sich, aßen, tranken und waren guter Laune. Die Strecke im Saugraben gibt es seit 2008, den Verein seit 2002. Alle zwei Jahre organisieren die Endurofreunde einen Wettkampf. 2019 fand der letzte statt. Dann kam Corona und mit dem Virus die Zwangspause. Umso mehr freuten sich alle, jetzt endlich wieder loslegen zu dürfen. 180 Teilnehmer hatten sich am Samstag gemeldet. „Es wird immer mehr – wie schön“, meinte Albrecht.

Das Starterfeld kam aus dem gesamten Bundesgebiet, selbst Niederländer und Österreicher wurden begrüßt. Die Endurofreunde setzen sich aus 15 Mitgliedern zusammen. Bei der Organisation und Absicherung des jüngsten Wettkampfes halfen Mitglieder vom Jugendklub Viernau und von der freiwilligen Feuerwehr Viernau als Streckenposten tatkräftig mit. Auch die SEG vom DRK Ortsverband aus Niederschmalkalden war anwesend. „Für solch einen kleinen Verein ist das hier schon ein enormes Event“, lobte Ortsteilbürgermeister Gregor Kleinschmidt.

Für die Fahrer selbst war der Wettkampf schon anstrengend. „Das ist wie ein Marathonlauf“, erklärte Kevin Albrecht. Normalerweise wäre auch er mitgefahren, leider aber spielte seine Schulter nicht ganz mit. Trainiert wird im Saugraben jeden Samstag und auch an 20 Sonntagen im Jahr. Landrätin Peggy Greiser war erstmalig an der Strecke und fand am Endurosport Gefallen. „Das gehört auch in diese Region“, sagte sie und bedankte sich bei den Endurofreunden für ihr Engagement. Möglicherweise lasse sich über die Kreisentwicklung, Sachgebiet Sport, sogar eine Förderrichtlinie dafür finden.

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