Zu den guten Gepflogenheiten des allmontäglichen Demo-Treibens in den vergangenen Jahren zählte es lange, dass die von der Polizei erhobenen Teilnehmerzahlen nicht in Abrede gestellt wurden. Diese Übereinkunft scheint nun verloren zu gehen. Beispielsweise zur aktuellen Zusammenkunft am Montagabend meinte Redner Stephan Krasemann auf dem Rathausvorplatz 1500 Demonstranten auszumachen, einerlei was später gemeldet werde. Umgekehrt zog er die Zahl von 700 in Zweifel, welche die Polizei für die Zusammenkunft eines Bündnisses für Demokratie und Menschenrechte am Sonntag, 4. Februar, auf dem Pikoplatz als Aufkommen bilanziert hatte. Die Frage, wer mehr Leute für sein Anliegen auf die Straße bringt, wird damit zunehmend zum Politikum. Wobei die Ordnungshüter für den 19. Februar – gleichauf der Vorwoche – rund 600 Teilnehmer auf dem Bahnhofsplatz erfassten, dazu knapp hundert Fahrzeuge am Rande der Veranstaltung.