Max, erzählt seine Patentante Karin Lenk, ist eigentlich nie allein und er liebt Besuch. Die vier erwachsenen Geschwister sind für ihn da, die Freunde und Mitschüler, Lehrer und Bekannten. Die Patin war es auch, die spürte, dass Kathrin und Karsten zwar "funktionierten", aber ebenfalls Unterstützung brauchten. Denn zu den Ängsten um das eigene Kind kommen nun auch finanzielle Sorgen. Ein Verdienst fehlt, die Kosten aber bleiben, dazugerechnet die zusätzlichen Ausgaben für die Unterkunft, für Benzin und weitere anstehende Behandlungen. Wenn Max zur Bestrahlung nach Essen verlegt wird, möchte Mutter Kathrin ihn begleiten wie zur bevorstehenden Langzeitrehabilitation. Die Roths haben inzwischen Familien kennengelernt, die finanziell am Ende sind.
Unterstützung anzunehmen, fällt der Familie sehr schwer, sagt Karin Lenk. Deshalb hat die Pharmazieingenieurin die Initiative ergriffen und in den vergangenen Wochen eine Welle der Hilfsbereitschaft in Gang gesetzt. Die Staatliche Regelschule hat angekündigt, mit den Einnahmen aus dem Projekttag "Instant Acts" am 25. September ihren schwer erkrankten Schüler Max und seine Familie unterstützen zu wollen. Die Braumanufaktur Schmalkalden hat gespendet, der DRK-Ortsverband Trusetal, Lenks Arbeitskollegen, zahlreiche Bekannte aus dem Umfeld der Familie. Großen Anteil nimmt freilich auch das Dorf, in das Max und seine Familie vor einigen Jahren gezogen sind. Spontan gingen Einwohner von Tür zu Tür und sammelten Geld. "Wir sind überwältigt und danken allen, die uns beistehen", sagen Kathrin und Karsten Roth. Die größte Überraschung für Max kam am Freitag aus Dortmund. Ein von Roman Bürki, zusammen mit den anderen Profi-Spielern des BVB 09 signiertes Trikot. "Der gesamte BVB steht hinter dir und wir alle hoffen, dass du möglichst schnell wieder gesund wirst", heißt es u. a. in dem von Thomas Klein mit vielen "schwarzgelben Grüßen" unterzeichneten, persönlichen Brief.
Max Prognose sieht gut aus. Bei der Operation konnte der Tumor komplett entfernt werden. Die Chemotherapie ist abgeschlossen. 22 Bestrahlungen liegen noch vor ihm. Mit einer Lehrerin, die an das Klinik-Bett kommt, hat er bereits die ersten Rechenaufgaben gelöst. Im Kopf. "Wir schaffen das", hatte Max vor dem Eingriff seinen Eltern versprochen. "Ja, wir schaffen das", sehen mittlerweile auch Kathrin und Karsten Roth optimistisch in die Zukunft. Auch wenn vor der Familie noch ein langer Weg liegt.
Wer Max und seine Familie unterstützen möchte, kann auf das Konto des Hilfsvereins der Heimatzeitung IBAN: DE39 8405 0000 1705 017 017 bei der Rhön-Rennsteig-Sparkasse unter dem Stichwort "Max" spenden.