Mobiles Angebot Beim Impftermin in Gehlberg gibt’s den Turnhallen-Booster

Anica Trommer
Der 14-jährige Janne Schüller aus Gehlberg lässt sich von Medizinstudentin Katharina Schade die dritte Impfung geben. Foto: Michael Bauroth

Anstatt für einen Piks nach Suhl, Ilmenau oder Erfurt zu fahren, haben sich in dieser Woche einige Gehlberger dafür entschieden, den Service des mobilen Impfteams zu nutzen. Sie nahmen in der Turnhalle Platz und holten sich den Booster.

 
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Gehlberg - Seit Monaten tingeln die mobilen Impfteams der Kassenärztlichen Vereinigung durch Thüringen. Vor allem den Leuten, die im ländlichen Raum lebten, solle damit ein Impfangebot gemacht werden, erklärt Veronika Rutte. Für sie ist der Einsatz in Gehlberg eine Premiere. Sie war noch nie in dem kleinen Suhler Ortsteil zu Gast, verrät sie. „Es ist so idyllisch, wenn man sich mit dem Auto durchs Tal schlängelt“, schwärmt die Ärztin, die gebürtig aus Nordrhein-Westfalen stammt.

Doch viel Zeit zum Genießen der Landschaft bleibt ihr und ihren Kolleginnen nicht. 14 Uhr öffnen sich die Türen der Gehlberger Turnhalle in der Schulstraße. Edith Eckardt gehört zu den ersten, die sich hier ihre dritte Impfung abholen. Vorher sei die zweimal nach Ilmenau gefahren. Dass sie nun im Ort bleiben könne, sei sehr praktisch, lobt sie. Auch Edda Kummer weiß um diesen Vorteil. Ihre Tochter habe im Internet von der Impfaktion in Gehlberg gelesen und sie informiert. Nun spare sie sich den Weg nach Ilmenau, den sie sonst ein drittes Mal hätte in Kauf nehmen müssen.

Andrang vor Weihnachten

Vor allem vor Weihnachten sei der Andrang bei den mobilen Impfterminen sehr groß gewesen, blickt Veronika Rutte zurück. „Die Leute wollten Verwandte besuchen und auf Nummer sicher gehen“, nennt sie den Beweggrund. Viele Erstimpfungen konnten verabreicht werden. Vor allem junge Leute seien gekommen.

Um sich gegen einen schweren Krankheitsverlauf zu schützen, hat sich auch Janne Schüller dazu entschieden, in der Turnhalle vorbeizukommen. Der 14-Jährige ist in Begleitung seiner Mutter. Die Entscheidung für die Impfung habe er aber allein getroffen, sagt er. Diesmal holt er sich den Booster. „Wir freuen uns über jeden, der sich hier impfen lässt – egal, ob es die erste oder die dritte Spritze ist“, so die Meinung der Impfteam-Mitarbeiter, die aus Gotha und Jena gekommen sind.

Die dritte Impfung hat auch Jacqueline Weigand noch gefehlt. Nach zwei Besuchen im Erfurter Impfzentrum, die sie jedes Mal mit einem Besuch bei ihrer Mutter verbunden habe, entschied sie sich nun für den Piks in Gehlberg.

Aufklärendes Gespräch

Bevor die Spritze gesetzt wird, erläutern Veronika Rutte und Nicole Trinks mögliche Nebenwirkungen und beantworten Fragen der Patienten. Vor allem Bürger mit Vorerkrankungen fragten in diesen Aufklärungsgesprächen häufig neugierig nach, schildert die Ärztin. Das Vorgehen beim Impfen interessiere die Leute besonders. „Anders, als wenn man sich im Internet informiert, kann man hier Fragen ganz individuell stellen und erfährt die Antwort sofort“, sagt Veronika Rutte.

Nach dem ersten Ansturm wird es kurz nach 14.30 Uhr wieder ruhig im mobilen Turnhallen-Impfzentrum. Den Mitarbeitern bleibt nun Zeit, auch mal einen Kaffee zu trinken und ein Stück Kuchen zu essen.

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