Millionen-Projekt Steinbach-Stollen heißt nun Anke-Stollen

Mit einem feierlichen Anschlag hat am Donnerstag der Bau des neuen Steinbach-Stollens begonnen. Rund sechs Millionen Euro werden in dem Bad Liebensteiner Ortsteil investiert, um die Entwässerung des stillgelegten Flussspat-Bergwerks zu gewährleisten.

 
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Anke-Stollen – diesen Namen verliehen die Bergleute dem neuen Steinbachstollen für die Phase der Bauzeit, die rund zwei Jahre dauern soll. Stollenpatin ist Anke Thäle. Die Betriebsratsvorsitzende der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), die die Arbeiten verantwortet, gab am Donnerstag offiziell den Startschuss für die erste Bohrung am Stolleneingang, der in den vergangenen Monaten mit Spritzbeton gesichert worden war. Rund 100 Schaulustige verfolgten den symbolischen Akt.

Vor 30 Jahren wurde das Bergwerk, in dem Flussspat, auch bekannt als Fluorit, abgebaut wurde, stillgelegt. Die Entwässerung im alten Steinbachstollen sei jedoch nicht mehr gewährleistet. Dieser drohe durch angeschwemmte Holzteile zu verstopfen. Deswegen sei der Bau eines neuen Stollens – nahezu parallel zum alten – nötig, erklärte LMBV-Geschäftsführer Bernd Sablotny. Das Unternehmen ist mit einem jährlichen Budget von 300 Millionen Euro verantwortlich für den stillgelegten Bergbau in Mitteldeutschland.

16 500 Kubikmeter Gestein

Der neue Steinbach-Stollen soll 1200 Meter lang sein und einen Querschnitt von rund zwölf Quadratmetern haben. Insgesamt kosten die Arbeiten, die vom Schachtbau Nordhausen ausgeführt werden, circa sechs Millionen Euro.

Es sei ein „schöner Brauch“ den Stollenanschlag feierlich zu begehen, sagte Schachtbau-Geschäftsführer Michael Seifert. Und dazu gehöre auch, die Heilige Barbara als Schutzpatronin der Bergleute anzurufen. Es sei immerhin eine jahrmillionenalte Geologie, in die nun von Menschenhand eingegriffen werde. Für den Stollenneubau werden rund 16 5000 Kubikmeter Gestein aus dem Berg geholt und circa 1500 Kubikmeter Spritzbeton verbaut. Zudem sind rund 1000 Anker nötig, um den Hohlraum zu sichern, berichtete Michael Seifert. Die austretenden Grubenwässer werden wie bisher auch in den Vorfluter Grumbach abgeleitet.

„Es ist für mich eine große Ehre, als Taufpatin zu fungieren“, sagte Anke Thäle. Sie sei seit Jahrzehnten mit dem Bergbau verbunden und wünsche den Bergleuten, dass sie immer wieder sicher nach Hause kämen.

Voraussichtlich im Mai 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Und beim Stollendurchschlag werden wir uns sicher wieder hier in großer Runde treffen“, sagte Bernd Sablotny. Die Feierstunde wurde vom K+S-Bergmannsorchester aus Wintershall musikalisch begleitet.

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