Bei der dritten Demonstration soll die Autorin aufstehen, Fontagnier gibt ihr eine kleine Kugel in die Hand. Diese soll sie hinter ihrem Rücken in einer Hand verstecken. Dann soll sie beide Arme vertikal von sich strecken, die Hände dabei zu Fäusten geballt. Fontagnier errät sage und schreibe fünfmal hintereinander, in welcher der beiden Hände die Autorin die Kugel jeweils versteckt hält.
Seine Aussagen beeinflussen das Verhalten
Nach jedem Ratezyklus erklärt er dabei, wie er auf die richtige Lösung gekommen ist. Einmal sei die besagte Hand zu weit unten gewesen, einmal habe sie bei seiner Berührung zu sehr ausgependelt, ein andermal gebe der betreffende Arm zu wenig oder zu sehr nach, als er ihn leicht herunterdrückt hat. Seine Aussagen beeinflussen wiederum das Verhalten der Autorin. Am Ende hielt die Autorin die Kugel viermal hintereinander in der rechten Faust versteckt, beim fünften Mal entschied sie sich für die linke Hand. Nach den fünf Ratezyklen wendete Fontagnier einen kleinen Block, den er vor dem Experiment beschriftet und verkehrt herum auf den Tisch gelegt hat. Darauf steht: 4:1.
Abschließend bittet er die Autorin, an eine Zahl zu denken. Diese wählt ihre Lieblingszahl, die acht. Unterdessen schreibt Fontagnier eine Zahl auf einen Block. Es ist die acht. Doch wie funktioniert diese scheinbare Gedankenübertragung?
„Wenn ich auf der Bühne stehe, weiß ich, wie ich mit meinem Gegenüber agieren muss. Die ersten Momente sind entscheidend, ob jemand „blockt“ oder nicht. Wenn sich jemand nicht auf ihn einlasse, sich nicht öffne, dann mache er einfach einen Kartentrick. „Ich habe immer einen Plan B“, sagt er. Das Blockieren müsse auch keine böse Absicht sein, sondern könne auch einfach nur an einer gewissen Aufregung auf der Bühne liegen. Sobald sich Menschen ihm gegenüber öffnen, Reaktionen zeigen, Mimiken, Gesten, ihm Antworten geben, sei es einfacher, als Mentalist zu arbeiten.
„Kinder sind bezüglich Mentalmagie noch begeisterungsfähiger als Erwachsene. Sie zeigen viel schneller Reaktionen und Körpersprache“, erzählt der dreifache Vater. Seine Kinder versuchen sich ebenfalls bereits an diversen Zaubertricks und führen diese bei Familienfesten vor.