Meinungsumfrage Thüringer mit ihren Jobs zufrieden

Wo gehobelt wird, da fallen Späne – und wo geschweißt wird fliegen die Funken. Thüringer müssen zwar länger arbeiten als ihre Kollegen im Westen, doch insgesamt sind sie mit ihrem Arbeitsplatz zufriedener als Menschen in den meisten anderen Bundesländern. Foto: dpa/Arno Burgi

Die Einkommen im Freistaat hinken dem deutschen Durchschnitt noch immer hinterher. Trotzdem sind die Thüringer mit ihren Arbeitsplätzen besonders glücklich. Nur in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern sind die Menschen zufriedener.

 
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Suhl/Düsseldorf/Berlin - Noch immer hinken die Einkommen in Ostdeutschland – und damit auch in Thüringen – denen in Westdeutschland hinterher. Wie eine aktuelle Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes durch die Fraktion der Linken im Bundestag ergab, verdienen Ostdeutsche im Schnitt knapp sechs Euro pro Stunde weniger als ihre Kollegen im Westen. Zudem haben sie meistens eine längere Wochenarbeitszeit.

Doch nun das: Trotz ihrer unterdurchschnittlichen Einkommen sind die Thüringer überdurchschnittlich zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz. So zumindest das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts You-Gov unter 2090 Erwerbstätig im Auftrag des Karriereportals Indeed. Das Ergebnis: Die Einwohner von Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen sind vergleichsweise am glücklichsten im Job.

So erreichen die Erwerbstätigen in Bremen auf einer Zufriedenheitsskala von null bis zehn einen Wert von 7,79 Punkten. Der wichtigste Faktor für diese Zufriedenheit sei dabei eine ausgeglichene Work-Life-Balance, die von jeder zweiten Person aus Bremen als positiv empfunden wird (48 Prozent). Auf dem zweiten Platz befindet sich Mecklenburg-Vorpommern mit 7,42 Punkten auf der Glücksskala, gefolgt von Thüringen mit einem Score von 7,41. Auch in Nordrhein-Westfalen und Berlin ist die Zufriedenheit mit 6,98 Punkten vergleichsweise hoch.

Insgesamt sind Deutschen glücklich mit ihrem Job: Auf einer Skala von null bis zehn beträgt der durchschnittliche Glückswert 6,83. Im Vergleich zum Glücks-Atlas der Deutschen Post von Ende 2020 ist die Arbeitszufriedenheit demnach sogar höher als die generelle Lebenszufriedenheit mit 6,74 Punkten. Vergleichsweise unzufrieden fühlen sich der Umfrage zufolge Erwerbstätige aus dem Sachsen mit einem Score von 6,37 – der niedrigste Wert von allen 16 Bundesländern. Auch im Saarland und in Schleswig-Holstein sind die Erwerbstätigen mit einem Glücksscore von 6,52 und 6,55 unzufriedener.

Für mehr als die Hälfte der Befragten ist ein gutes Verhältnis zu Kollegen einer der wichtigsten Faktoren für Glück im Job (53 Prozent). Ebenso wichtig ist für 46 Prozent eine gute Bezahlung sowie für 40 Prozent ein interessanter Aufgabenbereich. Dicht dahinter rangiert mit 39 Prozent das gute Verhältnis zur Chefin bzw. zum Chef. Die Top Fünf der wichtigsten Faktoren wird durch flexible Arbeitszeiten (35 Prozent) komplettiert.

Die fehlende Wertschätzung durch den Arbeitgeber ist hingegen für fast 60 Prozent der Befragten einer der Kernpunkte, weswegen sie derzeit unglücklich in ihrem Job sind. Den zweiten Platz der größten Faktoren mit negativem Einfluss ist für 41 Prozent die schlechte Bezahlung. Zudem spielt für 29 der Teilnehmenden eine unangenehme Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle.

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