Nun hat es also wieder einen Promi erwischt. Und was für einen. Ausgerechnet der Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, steht nach einer Selbstanzeige im Verdacht, Millionen an Steuern hinterzogen zu haben. Im ersten Moment kann man noch zu der Meinung kommen, dass es Hoeneß doch durchaus ehre, dass er selbst den Weg zum Finanzamt angetreten ist, um quasi seine Sünden zu beichten. Doch nur auf den ersten Blick. Denn beim genaueren Hinsehen offenbart sich, dass Hoeneß - ganz Sportsmann - genau taktiert hat. Denn er hatte eigentlich auf die Politik gehofft. Schließlich hatte die Bundesregierung Steuersündern, die ihr Geld in der Schweiz geparkt hatten, Anonymität und Straffreiheit versprochen, wenn sie für zehn Jahre ihre Steuern zumindest anteilig nachzahlen. Doch dieses Steuerabkommen mit der Schweiz scheiterte am Widerstand der Opposition. Und das ist gut so. Wenn jeder Normalverdiener sich schon peinliche Nachfragen des Finanzamtes gefallen lassen muss, zu den paar Kleckerbeträgen, die er in seiner Steuererklärung unter dem Punkt Werbungskosten angegeben hat, dann kann es nicht sein, dass Reichen hier Sonderkonditionen eingeräumt werden.