Was haben wir das norwegische Volk bewundert, als es unter der besonnenen Leitung von Ministerpräsident Stoltenberg die Opfer des Massenmordes von Oslo/Utoya öffentlich betrauerte, ohne in der begleitenden Debatte ein Jota von den freiheitlichen Grundsätzen einer offenen demokratischen Gesellschaft abzuweichen. Und was erleben wir nach der Aufdeckung einer Mordserie rechtsradikaler Verbrecher bei uns? Mühsam zirkulierte Schweigeminuten in den Parlamenten, unmittelbar gefolgt von sattsam bekannten Fingerzeigen - von sich selbst weg auf den jeweiligen politischen Gegner, auf die Verfassungsschützer, auf das ganze Sicherheits- und Rechtssystem, das solche Wahn-Taten nicht verhindert habe.