Es ist zum Heulen. Da hatte eine ganze Branche gehofft, dass sie nach Corona wieder richtig durchstarten könnte. Dass die Menschen nach Monaten der erzwungenen Abstinenz die Lust am Reisen und am Schlemmen wieder entdecken. Und dass sie dafür natürlich in den schönsten aller Freistaaten kommen, nach Thüringen. Und nun das: Noch immer hat der Tourismus in Thüringen nicht die Werte erreicht, die er vor der Pandemie einmal erreicht hatte. Angesichts der in den vergangenen Jahren rasant gestiegenen Preise für die Lebenshaltung und der vielen gesellschaftlichen Unsicherheiten in Folge des Krieges in der Ukraine kann das aber nicht wirklich überraschen. Das Verrückte ist: Längst nicht jeder Gastronom und längst nicht jeder Hotelier hat Anlass zum Jammern. Bestimmte Segmente, vor allem im Luxusbereich, boomen. Auch im Thüringer Wald. Wer über das nötige Geld verfügt, der lässt sich die Lust am Urlaub und am Schlemmen nicht nehmen. Doch das trifft eben nicht auf die breite Masse zu. Und für die war und ist Thüringen ein klassisches Ziel für den Zweit- oder Dritturlaub. Für das Wellness-Wochenende oder den Städte-Trip. Doch in Zeiten knapper Kassen werden diese Reisen zuerst gestrichen. Aus Thüringer Sicht ist das zum Heulen.