Die Ankündigung des neuen Opel-Chefs vom Wochenende klang zunächst einmal beruhigend. Per Interview sicherte Uwe Hochgeschurtz den Erhalt aller deutschen Opel-Werke zu. Das klingt doch gut. Das klingt doch so, als könnten Belegschaften, Gewerkschaften und Politik ihren Protest nun einstellen. Noch am Freitag hatten Tausende Beschäftigte aus der Automobilindustrie an den Opel-Standorten für eine Zukunft ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Doch weder Gewerkschaften noch Politik scheinen die Beruhigungspillen des Managements schlucken zu wollen. Ministerpräsident Ramelow sieht weiterhin Gesprächsbedarf mit dem Stellantis-Management, dem Konzern, zu dem Opel seit Jahresanfang gehört. Und sie tun gut daran, sich nicht einlullen zu lassen. Denn schon am Montag legte Hochgeschurtz nach, konkretisierte seine Aussagen zum Wochenende. Die Kernaussage: Natürlich können es passieren, dass das Werk Eisenach aus Opel herausgelöst werde. Auch das ist zunächst keine Katastrophe. Die Opelaner in Eisenach kennen das schon. Aber es zeigt, dass die Kuh noch nicht vom Eis ist, dass zur Zukunft von Opel in Eisenach noch viel Gesprächsbedarf besteht.