Meiningen. Halten? Verkaufen? Kaufen? Diese Fragen haben sich in den letzten Wochen auch Christoph Zimmermann und Karl Döhrer gestellt. Und das mit Erfolg. Denn ihre Strategie ging auf. Trotz turbulenter Börsenlage haben sie beim größten europäischen Börsenlernspiel mit einem Depotwert von 55 695,70 Euro im Geschäftsgebiet der Rhön-Rennsteig-Sparkasse den ersten Platz erreicht.


Die Berufsschüler vom Staatlichen Berufsbildungszentrum Schmalkalden haben als Team „Breitunger Börsenjugend BBJ“ beim größten europäischen Börsenspiel teilgenommen. Ebenso wie Robin Ratz und Max Bloch von der Meininger Pulverrasenschule, die mit ihrem Team „Pulver 1“ immerhin 53 089,99 Euro erspielten und damit auf Platz vier landeten.

Einen Sonderpreis gab es für die genaueste Tippabgabe auf den Wert des EuroStoxx 50 zum Spielende. Der Index mit den 50 Topunternehmen aus Europa stieg bis zum letzten Spieltag am 15. Dezember 2009 auf 2 874,43 Punkte. Den besten Tipp landete dabei das Team „Heavy Metal Pirate’s“ vom Henfling-Gymnasium in Meiningen.

Bereits am 10. November 2009 sagten sie diesen Wert voraus. Sie und die anderen Gewinner erhielten am Donnerstag in den Räumen der Meininger Rhön-Rennsteig-Sparkasse ihre Urkunden. Das Planspiel-Börse-Team der Rhön-Rennsteig-Sparkasse, Corinna Bohn und Anne Kroschk, hatte insgesamt 158 Teams aus 19 allgemeinen und berufsbildenden Schulen ins Rennen geschickt.

Mit Risiko

Vorstandsmitglied Kai Lorenzen betonte während der Preisvergabe: „Die Erträge haben immer auch was mit Risiko und Verfügbarkeit zu tun. Doch Europas größtes Börsenspiel zeigt, dass das Thema nach wie vor von großer Bedeutung ist. Aber: Man kann die Börse nicht beeinflussen.“ Lorenzen resümierte vor den jungen Leuten über das „turbulente Börsenjahr 2009“ und sprach von Google Inc., Apple Computer, Microsoft, Volkswagen und adidas als den „umsatzstärksten Wertpapieren“. Telekom Austria, Suez Environment, Telia Sonera oder SES global entpuppten sich als die umsatzschwächsten Wertpapiere. Gefloppt haben ebenso Volkswagen St., Commerzbank oder SKY Deutschland.

Auf Platz zwei folgten den Schmalkalder Berufsschülern beim Planspiel Börse mit wenig Abstand die „Bananenkrömpel“ vom Staatlichen Gymnasium Suhl – mit einem Depotwert von 54 951,97 Euro. Claudia Schriever, Fabian Balschus, Eric Schellenberger und Bianca Simon trennte ein Vorsprung von 1 331,27 Euro von „Sinalko“ vom Sportgymnasium in Oberhof auf dem dritten Platz mit 53 620,70 Euro. Dem Team gehörten Oliver Müller, Erik Oertel und Carsten Schmidt an. Die Oberhofer und Suhler Teams konnten zur Preisverleihung in Meiningen allerdings nicht kommen.

Den Viertplatzierten von der Meininger Pulverrasenschule folgten „Plan B“ mit Erik Schulze, Lena Zetzmann und Andreas Bienst von der Staatlichen Regelschule Breitungen mit 53 048,05 Euro und „MacCorps“ vom Thüringischen Rhöngymnasium in Kaltensundheim (Martin Rauch, Lisa-Maria Hössel, Anna Wagner, Fabian Walch) mit 53 016,33 Euro auf Platz sechs.

Nachhaltigkeit


Mit nachhaltigen Aktien können ähnlich hohe Gewinne erzielt werden wie mit konventionellen Aktien. Dies belegte das Team „Sinalko“ mit Spielgruppenleiter Oliver Müller vom Sportgymnasium Oberhof, das sich in dieser Kategorie auf Platz 1 im Gebiet der Rhön-Rennsteig-Sparkasse spielte. Die Gymnasiasten konnten mit nachhaltigen Werten einen Ertrag von immerhin 3 359,37 Euro erzielen. Im Verbandsgebiet Hessen-Thüringen bedeutet dies Platz 17, bundesweit belegten sie damit den 188 Platz. Die Nachhaltigkeitsbewertung beim Planspiel Börse soll den Schülern verdeutlichen, dass sich langfristiges Denken bei der Geldanlage auszahlt. Kerstin Hädicke