Meiningen - Eigentlich, so erzählt Beatrice Désor, sei sie schon immer links gewesen. Doch in die Partei der Linken habe sie nie eintreten wollen. "Mit dem Sozialismus in der DDR hatte ich als Jugendliche meine Probleme", begründet die gebürtige Saalfelderin ihre anfänglichen Probleme. Ihr Vater war Schulrat und überzeugter Kommunist. "Da kam es zu Hause oft zu Konflikten, weil ich mich gegen dieses System stellte und in Kirchenkreisen meinen kleinen Widerstand als Ungläubige auslebte." Was Vater und Tochter allerdings schon damals verband, war die gemeinsame antifaschistische Haltung. Sie las viele Bücher über Antifaschisten und hielt Kontakte zu ehemaligen Konzentrationslager-Häftlingen. "Die haben einen Teil meines Lebens als Jugendliche bestimmt", blickt Beatrice Désor zurück und vergleicht zu Heute: "Dass das Thema wieder mal so brisant sein könnte, hätte ich damals nicht gedacht."