Wasungen. Alexander Kästner steht auf Listenplatz 1 der CDU für den Wasunger Stadtrat. Der Ur-Karnevalsstädter sieht seinen Lebensmittelpunkt nach wie vor in der Fachwerkstadt an der Werra, nicht ohne Grund aber auch „in meinem Auto“ …

Schon immer zeigte sich der selbstständige Rechtsanwalt Jahrgang 1975 politisch interessiert. „Neben meinem eigentlichen Studium der Rechtswissenschaften an der Jenaer Schiller-Universität habe ich auch Politik und Geschichte belegt – dies jedoch als Hobby, weil ich mich einfach weiterbilden wollte.“ Anderthalb Jahre lang führte er sogar den Ring Christlich-demokratischer Studenten als sein Landesvorsitzender an. Heute wirbt er nicht nur für ein Mandat im Wasunger Stadtrat, hofft auch darauf, als Direktkandidat in den Bundestag gewählt zu werden.

Ernsthaft lebenslustig

Alexander Kästner schätzt sich selbst ein als lebenslustig, aber auch „sehr ernsthaft und gewissenhaft mit großer Disziplin“. Wenn freilich „momentan etwas griesgrämig wegen des Stresses und der vielen Arbeit“. Das gibt er offen zu, mit einem Lächeln im Gesicht. Weil er ständig nach neuen Herausforderungen suche, nicht im monotonen Alltag ersticken wolle. Mit einem Augenzwinkern erinnert er sich noch daran, dass viele ihm nicht zugetraut hatten, dass er seine eigene Anwaltskanzlei ins Leben ruft. „Und jetzt bin ich bereits drei Jahre mein eigener Herr, habe in Wasungen und in Meiningen meine Kanzleien. Die in Wasungen lief bereits im ersten Jahr in den schwarzen Zahlen.“

Alexander Kästner: „Das spricht wohl auch dafür, dass ich die richtige Tatkraft und den Elan mitbringe.“ So ist sein Lebensmotto: „Was ich will, das schaffe ich auch.“ Skeptiker hin, Skeptiker her. Seine Kanzlei wolle er im Übrigen auch dann nicht aufgeben, wenn er den Schritt in den Bundestag schaffen sollte.

Umtriebig und wissenshungrig zeigte sich der Wasunger schon in der Schulzeit. Ein Jahr als Austauschschüler in Chile brachten ihm als Gymnasiasten fundierte Spanischkenntnisse und die Erkenntnis: „Es ist beeindruckend, was Deutschland für Leistungen hervorbringt. Früher habe ich gern geschimpft auf unser Land, doch im Ausland einen anderen Blick bekommen. Ich arbeitete auch mehrere Monate in Spanien in einer Anwaltskanzlei. Spätestens dort habe ich begriffen: Deutschland ist mein Land. Weil ich andere Länder nicht nur als Tourist, sondern in ihrer Lebenswirksamkeit kennengelernt habe.“

Warum er trotz der vielen Arbeit als Anwalt mit Schwerpunkten Arbeits- und Sozialrecht – vor allem Kündigungsschutz und Hartz IV – sowie Straf- und Verkehrsrecht im Stadtrat, als Nummer 13 auf der CDU-Kreistagsliste und selbst im Bundestag mitarbeiten will? „Ich habe einfach so viel Power. Außerdem habe ich 2005 beim Aufbau der Hartz-IV-Widerspruchsbehörde im Wartburgkreis mitgearbeitet und dabei tiefe Einblicke bekommen. Die will ich für die Wähler nutzen, einfach helfen.“

Kind hält auf Trapp


Kein Wunder also, wieso Kästner sein Auto als einen Lebensmittelpunkt sieht: Ständige Fahrten von Wasungen nach Meiningen, Meiningen nach Wasungen und Wasungen – Erfurt gehören zum Alltag. Denn seit kurzem ist Alexander Kästner Vater. Und Tochter Katharina hält ihn in Erfurt ganz schön auf Trapp. „Ich schlafe momentan kaum noch. Freizeit ist ehrlich gesagt knapp …“ Denn seine Freundin und Kindsmutter ist selbst Richterin und auf Hilfe bei der Erziehung wohl angewiesen.

Trotz allem lässt es sich Alexander Kästner nicht nehmen, als Vorsitzender der Sportjugend und im Präsidium des Kreissportbundes mitzuwirken und aktiv beim Tischtennis die Kelle zu schwingen. „Ich spiele im Punktspielbetrieb und gelte momentan als Nummer 1 in Wasungen.“ Kerstin Hädicke