Meiningen-Dreissigacker. Zum ersten Mal nach der Kommunalwahl kam vorgestern Abend der neu gewählte Ortsteilrat von Dreißigacker zusammen. Stark machen wollen sich die Räte für die Sanierung des Schlossberges mit Hilfe der Dorferneuerung. Im Haushalt der Stadt, der noch einmal überarbeitet wird, ist diese Maßnahme bisher nicht berücksichtigt.


Annelie Reukauf verpflichtete zunächst die neuen Ortsteilräte per Handschlag und dankte zudem ihrem Vorgänger Jean Hartmann, der zwei Legislaturperioden in dem Meininger Ortsteil an der Spitze stand. Auf Vorschlag von Reukauf wurde Ralph Kellner bei einer Stimmenthaltung zum Stellvertreter gewählt. Kellner sitzt für die Grünen im Kreistag. Auch zwei Stadträte, Manfred Marr und Klaus-Peter Wegner (beide Die Linke), sind in dem Dreißigackerer Ortsteilrat vertreten.

Meiningens Bürgermeister Reinhard Kupietz, der zur Zeit Urlaub hat – diesen aber zu Hause verbringt – war ebenfalls in den Langen Bau gekommen. Er wünschte den neuen Ortsteilräten, dass ihnen ihre Arbeit Freude bereitet, auch wenn sie mitunter anstrengend sein könne.

Kupietz verwies dabei auf die klamme Stadtkasse. „Die Mittel sind knapp, wir sind eine arme Stadt und leben von der Hand in den Mund“, sagte er. Meiningen habe enorme Mittel für die Kulturstiftung bereitzustellen. Dennoch gelinge es hin und wieder, die eine oder andere Investition zu realisieren“, sagte er. „Bringen Sie sich, immer wenn Sie Träume und Wünsche haben, in die Haushaltsdiskussion im Stadtrat ein“, ermunterte er die Ortsteilräte.

Knapp bei Kasse

Er riet dem Gremium und der Bürgermeisterin, ihre Wünsche und Forderungen zur Dorferneuerung in Dreißigacker zu konkretisieren und rechtzeitig vor der nächsten Hauptausschusssitzung der Stadtverwaltung zukommen zu lassen.

Im Ausschuss wird der neue Entwurf des Haushaltsplanes für 2009 vor der September-Stadtratssitzung diskutiert. Die bisherige Fassung, vom Stadtrat schon beschlossen, war von der Kommunalaufsicht nicht genehmigt worden.

„Der Stadtrat muss sich nun über Großprojekte verständigen. Wird das Volkshaus gebaut, bleibt kein Cent für etwas anderes übrig. Man muss nun sehen, wie sich der Stadtrat entscheidet“, so das Meininger Stadtoberhaupt.

Annelie Reukauf hatte zuvor darauf hingewiesen, dass die Anträge für die Dorferneuerung bis zum 30. Oktober dieses Jahres gestellt sein müssen, damit die Chancen auf Geld aus dem Fördertopf nicht verspielt werden. Denn Dreißigacker sei 2009 das letzte Jahr im Dorferneuerungsprogramm. Wenn man jetzt nicht reagiere, sei es zu spät.

Reukauf schlug als Dorferneuerungs-Maßnahme den Schlossberg und die Straße hinter dem Schloss vor. „Es wäre schade, den letzten Förderzeitraum verstreichen zu lassen“, sagte sie. Im Rahmen der Dorferneuerung ist bereits der Lange Bau zum Dorfgemeinschaftshaus ausgebaut worden.

Die beiden Wege, für die im Dorferneuerungsplan bereits (noch zu konkretisierende) Projektunterlagen vorliegen, befinden sich in einem sichtbar schlechten Zustand. Nun will sich der Ortsteilrat am 18. August noch einmal darüber verständigen, welche Straße unbedingt im Rahmen der Dorferneuerung realisiert werden sollte – zumal sich durch die Förderung die Beitragshöhe für die Anlieger verringere. Ein entsprechender Vorschlag soll dann dem Stadtrat unterbreitet werden.

Diskutiert wurden weitere Themen wie die 700-Jahrfeier in zwei Jahren oder die Beantragung von eigenen Haushaltsmitteln (wir berichten), wobei noch nicht alles perfekt verlief. Da es die erste Zusammenkunft unter neuer Leitung war, ist dies sicher entschuldbar. (geb)