Meiningen - Etwa 50 Menschen haben sich gestern Abend erneut an der Stadtkirche in Meiningen versammelt, um den Ausstieg aus der Atomenergie zu fordern und der Opfer der Katastrophe in Japan zu gedenken. Es sei unerträglich und geradezu peinlich, wie hilflos eine solches Hochtechnologieland wie Japan der Atomkatastrophe in Fukushima gegenüberstehe, so Ulrich Töpfer zu den Teilnehmern der Mahnwache. Er kritisierte die Verharmlosungsstrategie der japanischen Regierung. Die inzwischen dramatisch zugespitzte Lage zeige deutlich, dass keine Regierung, keine Wissenschaft einem solchen Strahlenszenario gewachsen sei. Angesichts dieser Ohnmacht forderte er den Ausstieg aus der Atomkraft. Erstmals wurde die Mahnwache in der Tradition der Friedensgebete abgehalten. Dabei sollen Menschen wie damals zur Wendezeit - ob Christen oder Nichtchristen - ihre Betroffenheit, ihre Gefühle öffentlich zeigen können, sagte der Vorsitzende des Gesprächskreises für Frieden und Ökologie.