MeiningenAuch die dritte Auflage lockte zahlreiche Nachtschwärmer am Freitag in die Theaterstadt. Sie bummelten durch die Geschäfte, bestaunten illuminierte Inszenierungen, lauschten den musikalischen Highlights oder tranken einen Glühwein auf dem bunt angestrahlten Markt.

Stimmungsvolle Erleuchtungen zogen sich durch die gesamte Innenstadt – manche auch als pure Physik und doch spektakulär und anziehend. Die Stadt Meiningen und viele Partner – von der Volkshochschule über die Christophine Kunstschule bis zur Stadt- und Kreisbibliothek, von Schloss Elisabethenburg bis zum Theatermuseum, Töpfemarkt und Kunsthaus, von der Kirche bis zu den Händlern – hatten sich zusammengetan, um auch dieses Mal die Stadt leuchten zu lassen. Im Schlosshof präsentierten die Zehntklässler des Henfling-Gymnasiums Arbeiten aus dem Kunstunterricht zum Thema „Adel-Light“ – ein Wortspiel, das Bezug nimmt auf das diesjährige 225. Geburtstagsjubiläum von Prinzessin Adelheid von Sachsen-Meiningen, der späteren britischen Queen Adelaide. Bizarre Skulpturen, beleuchtete Regenschirme und eine Adelheid-Figur lockten die Besucher an.



Die neunten Klassen des Gymnasiums und ihr Lehrer Thomas Bischof zeigten in der Volkshochschule Mitmach-Experimente rund ums Thema Licht und Schatten.
Im Brahmssaal ertönten derweil die Klänge von bekannten Star-Wars-Melodien auf der Orgel. Dieses nicht alltägliche galaktische Musikspektakel hörten so viele Interessierte, dass die Stühle der ehemaligen Schlosskirche nicht ausreichten und die Zuhörer bis in den Flur standen. Ebenso dicht gedrängt zeigte sich das Bild im Treppenhaus des Museums, als das Ensemble Chorisma einige Gesangsstücke zum Besten gab.

Eng ging es auch in den stimmungsvoll beleuchteten Geschäften und Straßen rund um den Marktplatz zu. Die Gewerbetreibenden lockten nicht nur mit einigen Rabatten, sondern auch mit tollem Ambiente und besonderen Angeboten für die kleinen und großen Gäste. In der Blumenliesl erzählte Susanne Zuber-Maisch Sagen aus der Rhön, dem Grabfeld und der Dolmarregion, während. Ihr Mann Wendelin zeigte den Kindern, wie man mit einer Holzarmbrust auf Holztiere schießen kann. Wer sich aufwärmen wollte, nutzte die Cafés oder auch den Teeladen, um eine Heißgetränk zu sich zu nehmen und wer ein paar Minuten der Ruhe suchte, war im Stucksaal des Kunsthauses genau richtig. Denn dort stand „Adelheid in Love“ am Fenster und wartete auf ihren Liebhaber – eine Kunst-Installation die zum innehalten und nachdenken anregte. Ruhigere Klänge gab es auch in der Stadtkirche zur Nacht der Lichter bei Gesang und Gitarrenmusik von Kreis-Jugendreferent Markus Steffen.

Ein besonderes Highlight war während des abends an verschiedenen Orten zu sehen. Die Mitglieder des Feuervarieté Cedrus Inflamnia zeigten sprühende Funken im Einklang mit der Musik, schwebende Fackeln und Glaskugeln auf dem Töpfemarkt, im Schlosshof und schließlich zum Finale auf dem Markt. Die Helene-Fischer-Double-Show wurde krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt, was wohl dazu führte, dass viele das Feuerwerk an der Ruine Donopskuppe nicht mehr sahen. Durch die gute halbe Stunde Leerlauf machte sich ein Großteil der Besucher vorher auf den Heimweg. Dennoch fanden die meisten von ihnen, dass es wieder ein gelungenes Event zum Beginn der kalten Jahreszeit war, bei dem es viel zu sehen, hören und staunen gab. ksc