Meiningen - Der umstrittene Thüringer Landesvorsitzende Björn Höcke war nicht anwesend zum Meininger AfD-Bürgerdialog im Saal des Landratsamts. Und doch wurde er zum Thema drinnen wie auch bei der Gegenveranstaltung vorm Haus. Ulrich Töpfer erinnerte als Sprecher des Bündnisses für Demokratie und Toleranz bei einer Kundgebung mit viel Polizeipräsenz an Äußerungen Höckes, wonach Hitler nur als absolut böse präsentiert werde, aber eigentlich ein freundlicher Mensch gewesen sei, dass der AfD-Landeschef eine 180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur fordere und "das Holocaust-Mahnmal in Berlin als Denkmal der Schande" bezeichne.

Schon deshalb müsse man gegen diese Rechtsaußenpartei demonstrieren, deren Landtagsfraktion von den Rechtsextremen als ihr parlamentarischer Arm angesehen werde. Auch verwies Töpfer auf Facebook-Äußerungen der rechten Gruppierung Wir lieben Meiningen, die sich im Vorfeld des Bürgerdialogs schon auf "nette Gespräche" mit ihren "Kumpels" freute. "Ich erlebe es jede Woche: Die AfD im Landtag - das sind Rechtsradikale", meinte der Linke-Landtagsabgeordnete Steffen Harzer. "Da müssen wir aufstehen als Zivilgesellschaft und deutlich machen, ihr seid nicht erwünscht." Bei jedem Themenbereich komme stets die Ausländerthematik bei den AfDlern vor - immer negativ besetzt. Marie-Luise Markgraf-Leischner vom Bündnis äußerte daraufhin unter dem Beifall der etwa 40 Demonstranten, dass jeder einzelne Migrant gemocht werde und herzlich willkommen sei.